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Volltext: Monatszeitschrift XVII (1914 / Heft 1)

jubilate Markt". Da wird unter 
Nr. I4 gesagt, daß das große 
Kaiserbrustbild, „wovon einige 
bereits um IOO H. verkauft wur- 
den, als ein für Porcellan großes 
Stück ein bisquit zum Magazin- 
preis von H. x00, zum Markt- 
Preis von fl. 7 5" anzusetzen sei. 
Natürlich braucht es nicht un- 
bedingt die hier abgebildete 
Büste zu sein, da ebensogut eine 
der andern schon besprochenen 
größeren in Betracht kommen 
kann. 
An das bekannte fürstlich 
Liechtensteinsche Tafelservice 
in der Wiener Galerie in der 
Roßau erinnert sehr ein außer- 
ordentlich reichhaltiges Service 
(Abb. 2 5), das gleich jenem auf 
königsblauem Grunde ein zier- 
liches goldenes Gitterwerk trägt, 
welches in Sevres, woher diese 
Dekorationsweise stammt, (Eil- 
de-perdrix-Muster genannt wur- 
de. Von diesem blaugoldenen 
Grunde heben sich weiße aus- 
gesparte Kartuschen mit fei- 
nen bunten Blumenstücken ab. 
Die Formen der Gefäße sind 
noch reicher und prächtiger 
als bei dem Liechtenstein-Service, ebenso das radierte Reliefgold der 
Umrahmungen. Am häufigsten finden sich die Malernummern 51, 62, 63 und 
86 der Blumenmaler Prechler, Gartner, Buchecker und Hinterberger. Auch 
der rätselhafte gekrönte blaue Bindenschild (Wiener Porzellanwerk, Marken- 
tafel Nr. 24 und 25) kommt zweimal auf zwei unzweifelhaft alten Kannen 
vor, die weder in der Masse noch in der Malerei oder im Gold auch nur im 
geringsten von den übrigen Stücken abweichen, so daß die einmal geäußerte, 
an und für sich nicht wahrscheinliche Theorie, diese Marke sei im XIX. Jahr- 
hundert auf Herender Imitationen angebracht worden, dadurch hinfällig wird. 
Übrigens ist es lehrreich, einmal festzustellen, aus welchen und wie 
vielen Stücken ein solches komplettes großes Speiseservice zu bestehen 
hatte. Nun enthalten die Akten der Wiener Porzellanfabrik die Liste eines 
vom österreichischen Botschafter in St. Petersburg, Grafen Ludwig Cobenzl 
Abb. 24. Wiener Biskuitbüste, Kaiser Josef 11., Modell von 
Grassi, um 1782 (Kaiserliche Eremitage, St. Petersburg)
	        
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