allem vertraut mit dem einschlägigen urkundlichen Material, nähergetreten.
Er erblickt ihn in Joerg Kölderer, dem vielbeschäftigten Hofmaler Kaiser
Maximilians, das heißt er schreibt ihm den Entwurf zu und nimmt an, daß es
in Kölderers Werkstatt ausgeführt wurde. Nach Fischnalers trefflicher Unter-
suchung über den
Anteil joerg Köl-
derers an der
Ehrenpiorte Maxi-
milians, auf der des
MeistersWappen
zwischen dem
desjohannes Sta-
bius und Albrecht
Dürers prangt,
„hat Stabius, der
genealogische und
historische Urhe-
ber dieses Ehren-
mals, den Stoff
geknetet, Köl-
derer als grund-
legender artisti-
scher Schöpfer
den Leib gestal-
tet und Dürer
dem ruhmreichen
WerkseinenGeist
eingehauchtWFür
den Baumeister
Kölderer, wie er
ja stets als sol-
cher neben dem
Hofmaler erwähnt
wird, nimmt Fisch-
naler auch den
bekannten reizen-
den Erker des
Sterzinger Rathauses in Anspruch und kommt dann auf das Lusterweibchen
zu sprechen. Ich gebe die Stelle im Wortlaut wiederfi
„In der Mitte des Rathaussaales, den Kölderers wappengeschmückter
Erker abschließt, hängt an der Decke ein entzückend schön geschnittenes
Lichtweibchen in polychromer Fassung. An zwei stattliche Steinbockhörner,
von denen sich drei als Blattgewinde behandelte Festons an die Decke
' Konrad Fischnaler a. a. O.
Abb. 3. Vom Lusterweibchen des Rathauses zu Sterzing