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Volltext: Monatszeitschrift XIX (1916 / Heft 1 und 2)

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vornherein um kunstgewerbliche Aufgaben handeltfi Stoffdruck und Stoff- 
bemalung sind uralt, wir dÃŒrfen annehmen, daß sie zeitlich weiter zurÃŒck- 
reichen als die höher entwickelte eigentliche Musterweberei. Schon Herodot 
erwÀhnt bei einem Volksstamm am Kaspischen Meere bemalte oder gefÀrbte 
Stoffe, deren Farben so haltbar seien, als wÀren sie eingewebt. Und 
Plinius spricht von sehr kunstvollen Verfahren, die teils als DeckfÀrbung, 
teils als Beizverfahren erklÀrt werdenf" Auch haben sich in spÀtantiken 
GrÀbern Agyptens bedruckte Stoffe, ja sogar hölzerne Druckmodel, vor- 
gefunden. "i" Doch wollen wir, wie gesagt, die Àltere Zeit nur so weit inBetracht 
ziehen, als es nötig ist, uns das SpÀtere 
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S-QQII) ff:  I. 15 ((21535: {sÀt} zu erklaren. Und wir werden dies 
 7 L-Üliegß;  I1. wohl am besten im Anschlusse an die 
 ZR-b" kurzen Darstellungen der I-Iaupttech- 
     ex-      
7;;  niken tun. Bei dem Überblick uber 
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 diese wollen wir aber in der Haupt- 
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  sache den ErklÀrungen folgen, die 
1 1  1  1  s t  s t g   
.65 416;;  Stephan Edler von Keeß in seiner aus- 
yzflfzigßggg};   gezeichneten "Darstellung des Fabnks- 
  7'       
   und Gewerbewesens im osterreichi- 
  1  l v         
ctÀgt-{Qjav schen Kaiserstaate" (Wien, 1823) und 
 iw   ; L  X171.  
s"  zusammen mit W. C. W. Blumenbach 
 IEQTIÜÖ-l:  in der Fortsetzung dieses Werkes 
5' I Nah" "f"  1'  11"" i d 'r' s  h D 
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 9,13)? QSÖSX," unter em itel „ ystematisc e ar 
yÀÀcjikx;  stellung der neuesten Fortschritte in 
 ÜtÀÌ"? ' den Gewerben und Manufacturen" 
      
11;; À  339,1, x  i, (Wien, X829 ff.) bietetff denn beide 
  w s '       
genannte Manner stehen der hoch- 
Abb. z. "Gedruckter Katun", aus E. Steiners Zitz- sten Entwicklung der Àlteren österrei_ 
und Kattundruckerei zu Sechshaus, Wien. r838,      
  der wirklichen Größe (Österreichisches Museum) ChISChCTI Dfllcklndl-ISTFIC 01011? HUT Zelt- 
lich sehr nahe oder vielmehr mitten 
in ihr, sondern sie haben ebenso das Fortleben uralter Überlieferungen 
wie den Beginn der großen technischen UmwÀlzungen selbst mitschaffend 
kennen gelernt. Auch sind ihre Werke nicht nur sehr eingehend und 
verstÀndig, sondern auch dadurch fÃŒr uns von Wichtigkeit, daß sie gerade 
 Auch wollen wir nur das FÀrben und Bedrucken der fertigen Stoffe behandeln, nicht etwa den Kett- 
druck (Chine-Verfahren), worÃŒber wir ÃŒbrigens schon in dieserleitschrift rgi5, Seite 382, gelegentlichder Wiener 
Seidenweberei gesprochen haben. Auch das Schablonieren und FÀrben durch Abbinden seien hier außer acht 
gelassen, da sie fÌr die uns nÀherliegenden LÀnder keine Bedeutung erlangt haben. 
N Vgl. Wilhelm Heinrich von Kurrer "Geschichte der Zeugdruckerei", 2. Auflage, NÃŒrnberg 1844, 
Seite 2, und Joseph Depierre: „L'Xrnpression des Tissus specialement Plmpression a la Main", Paris rgro, 
Seite r ff. besonders Seite 4. Leider hat dieses Buch, das in manchem einen guten Überblick bietet. sehr viele 
Druckfehler („llg" wird zum Beispiel zu  Seite 33; "Pierre Klock" statt "Cock", auf Seite 38, geht wie 
auch vieles Richtige auf Forrer zurÃŒck). Die Bemerkung auf Seite 28 (g. Zeile von unten) wÃŒrde man gerne missen; 
ebenso wÃŒrde man Regensburg eher unter Deutschland als unter Holland (Seite 37) suchen. 
in" Depierre, Seite 5, wo besonders von den Stoffen im Österreichischen Museum die Rede ist (dort 
irrtÃŒmlich als Orientalisches Museum bezeichnet, dessen Kunstbesitz inzwischen bekanntlich vom k. k. Öster- 
reichischen Museum erworben wurde; die fraglichen Stoffe waren aber immer in diesem letzteren). 
 1- Über die Genannten siehe "Kunst und Kunsthandwerk" r9r5. Seite 327, Anmerkung)".
	        
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