schrift abgebildet und dort ein-
gehend besprochen ist; sehr nahe
steht auchderRandstoH auf einem
Kakemono des Chinesen Mu-chi,
einemStücke, dassichinschriftlich
seit mindestens 5oojahren injapan
befindet (Abbildung Seite 630
unten), und der auf Seite 630 oben,
der nach einem Bilde des erwähn-
ten chinesischen Malers Lu Hsin-
chung, dargestellt ist. Vergleich-
bar wären unter anderen auch
das Gewandmuster des Ono-no
Döfü auf einem, spätestens dem
XIILJahrhunderte entstamrnenden
Bildnisseimkaiserlichjapanischen
Schatze (Abbildung Seite 62g)
und die auf Seite 632 und 633 dar-
gestellten Muster, die aber grö-
ßere Gebundenheit zeigen. Als
Weiterentwicklung des zuletzt
genannten Stoffrnusters kann Seidenstoff, blauund bräunlich. Aus Dreger „Künstlerische
vielleicht das eines auf diesel-Seite Entwicklung der Weberei und Stickerei. . . " Tafel 84 a
abgebildeten Stückes angesehen werden; ich habe es zwar schon an anderer
Stelle gebracht, wiederhole es hier aber, weil es in diesem Zusammenhange
wohl besser gewürdigt werden kannf" Durch den feinen Grund, der uns später
noch beschäftigen soll, besonders bemerkenswert ist sodann der auf Seite 63x
unten wiedergegebene Stoffstreifen.
Es wurde bereits erwähnt, daß die Kreismusterung auch durch das
„Rad des Gesetzes", eine auf Indien zurückgehende buddhistische Vorstellung,
ersetzt werden kann." Dieses Rad finden wir auf ostasiatischen Stoffen
sogar ziemlich häufig; es genüge ein Beispiel (Seite 634) und der Hinweis
auf ein Stück aus dem XI. ]ahrhunderte, das Hayashi (a. a. O., Seite 124)
abgebildet hat. Es findet sich das Rad hier noch mit den buddhistischen
drei Kugeln vereinigt, über die in dem erwähnten Werke über die
„Künstlerische Entwicklung der Weberei und Stickerei. . . " (Seite 125)
eingehender gesprochen wurde.
" Das eigentümliche palmettenartige Blatt- oder Zweigmotiv des Grundes findet sich nicht selten auf
einfacher gemusterten Stoffen, die uns holländische Bildnisse des XVIl. jahrhundertes - etwa das reizende
Bildnis der zwei kleinen Mädchen von Cornelis de Vos im Berliner Museum 4 vor Augen Führen. Vielleicht
ist hierin ein Einfiuß Ostasiens auf die beginnende niederländische Weberei zu erkennen. - Als spätere sara-
zenische Umbildung des auf Seite 630 oben dargestellren Stückes kann das auf Tafel 84 b der „Künstlerischen
Entwicklung der Weberei und Stickerei . . . " angesehen werden.
' Wenn dem Verfasser auch bekannt ist, daß das Rad bei vielen Völkern und wohl unabhängig von
einander als Sinnbild der Sonne Bedeutung erlangt hat, darf es in buddhistischen Ländern doch gewiß mit
indischen Vorstellungen in Zusammenhang gebracht werden.
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