feilzubieten, in größerem Maßstabe. als es von jeher bei Kirchweihen,
Vogelschießen und anderen Anlässen gebräuchlich war, so ist das ihre
Sache. Nur muss es ein Ende nehmen, dass jede solche Festlichkeit zu
einem Unternehmen aufgebauscht wird, das hohen Culturzwecken dienen
soll, und daher die Theilnahme der Staats- und Landesbehörden und
jedes Patrioten beanspruchen dürfe. Wenn vor Allem der Kunstindustrie
wieder erlaubt wird, ihre Kräfte zusammenzuhalten und für wirklich
bedeutende Fälle aufzusparen, so werden ihre Interessen damit gewiss
mehr gefördert werden, als durch die ihnen jetzt unablässig zugemuthete,
häufig geradezu aufgezwungene Zersplitterung. B.
Ueber einige Wiener Künstler und Kunsthand-
werker des 18. Jahrhunderts.
Bei der mit freundlicher Erlaubniss der k. u. k. Privat- und
Familienfonds-Güterdirection in Wien vorgenommenen Durchsicht der
noch erhaltenen Acten über die in Holitsch in Ungarn von 1743-1827
bestandene k. k. Majolika-Geschirrfabrik kamen mir mehr zufällig auch
einige Rentamts-Rechnungsblicher der Holitscher Herrschaft in die Hände;
ein Einblick in dieselben ergab einige meist auf Wiener Bildhauer, Maler
und Kunsthandwerker sich beziehende Daten, welche der Vergessenheit
zu entziehen mir angezeigt scheint.
In der wRent-Amts-Rayttung Bey lhrn Röm. Kays. Majestät Herr-
schaft Holitsch Pro Anno 1756m finden wir die folgenden Ausgaben
verzeichnet:
Schlossern: Nr. 384 dem Wiennerisch Bürger Schlosser Meister
Antoni Sporrer Vor anhero gemachte 79 verschiedene Thüren be-
schläge sambt aller zugehör . . . . . . . . . . . 295 fl.
387. Vor 16 Klatfter Gatter in Gewicht 16011], d sarnbt 4 s1(l'ick)
ast-Leichtern so dieser Stiegen . . . . . . . 646 H. 50 kr.
(In der That finden wir im Holitscher Schloss ein schönes schmied-
eisernes Rococo-Stiegengitter, das in obiger Summe inbegriHen und daher
von dem genannten Wiener Meister herrühren dürfte.)
388. Vor verschiedene Arbeit zur Meublirung und Einrichtung des
3"StockinSchlossz. . . . . . . . . . . . . .11ofl.
Glocken-Giesszer: Laut Documenten wird in auszgäab gebracht
so dem Presburger k. k. Stuck-Giesser Christelli nachstehend be-
zahlet worden:
4.52. Vor verschiedene Glocken, und andere Metallene Geräthschattten
für die Capuciner Kirchen und Kloster . . . . 245_fl.
4153. Vor zwey Neue Uhr-Glocken in das Schloss. 24.1 fl. 95 kr.