werden, u. zw. gilt dies vor allern von den Abtheilungen der Textil- und Metall-,
sowie der keramischen und der Möbelindustrie. Wie in früheren Jahren hat
der bescheidene der Museumsleitung zur Verfügung stehende Vorschussfond
diese in die Lage gesetzt, Künstlern und Kunsthandwerkern die Ausführung
mancher Aufträge zu ermöglichen, die ihnen nur auf diesem Wege gesichert
werden konnten.
Am a0. November wurde durch Se. Excellenz den Herrn Unterrichtsminister
Dr. Ritter von Hartel die Winterausstellung des Österreichischen Museums eröffnet.
Seine Majestät der Kaiser geruhten am 10. März die erste internationale Aus-
stellung moderner Medaillen und am x 1 . December die Winterausstellung zu besich-
tigen und bei letzterer Gelegenheit Allerhöchstseine Anerkennung der Leistungen
des österreichischen Kunstgewerbes auszusprechen.
Die Winterausstellung wurde ferner von den meisten der hier weilenden Mit-
glieder des Allerhöchsten Kaiserhauses mit Besuchen beehrt. Es besichtigten die
Ausstellung am 1. December Frau Erzherzogin Elisabeth, am 10. December Frau
Herzogin Thyra von Cumberland und Seine königliche Hoheit der Kronprinz von
Dänemark, am 11. December die Frauen Erzherzoginnen Isabella und Marianne,
am 14. December die Frauen Erzherzoginnen Maria Theresia und Maria
Annunciata, am 15. December Herr Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-
Este mit Gemahlin.
Die Betheilung an der Winterausstellung war im Berichtsjahre eine besonders
rege. Gegen 30 Kunstindustrielle und Gewerbetreibende mussten - wiewohl eine
Anzahl weiterer Räume dem Zwecke der Winterausstellung gewidmet wurde -
Raummangels halber abgewiesen werden. Als bemerkenswert mag hervorgehoben
werden, dass mehrere der grossen Möbelfabrikanten und Decorateure mit einem
Aufwande von namhaften Geldmitteln grosse einheitlich ausgestattete Ensembles
zur Ausstellung brachten. Auch sei hervorgehoben, dass 34 Kunstgewerbetreibende
unter der Führung des Decorateurs Henn Max Schmidt collectiv eine Serie von
historischen Räumen ausstellten.
An der Winterausstellung haben sich 190 Kunstgewerbetreibende - davon
170 in Wien, 20 in der Provinz - betheiligt. Die Gesammtverkäufe, welche die
Aussteller im Museum während des Kalenderjahres 1900 bis zum Schluss: der
Ausstellung zu verzeichnen hatten, weiteten 41. 589 K 98 h.
Es entfielen hievon auf Metallarbeiten 1 1.788 K 30 h, keramische Objecte
und Glasgegenstände 4546 K 40 h, Möbel und Schnitzereien 18.568 K 88 h, Ju-
welierarbeiten 3676 K, Stickereien 1289 K 60 h, Lederarbeiten 703 K 50 h, gerahmte
Kunstblätter 890 K. Von der Gesammtsumme entfielen auf Verkäufe nach Deutsch-
land 7160 K, nach Russland 1100 K.
Blieb nun auch die den Gesammtverkauf in der Ausstellung darstellende
ZiHer hinter jener des Vorjahres zurück, so wurde seitens der massgebenden
Firmen das Ergebnis der diesjährigen Ausstellung als ein weit günstigeres gegen-
über jenem des Vorjahres bezeichnet, indem die Exposition des Berichtsjahres zum
Abschlusse zahlreicher Geschäfte ausserhalb des Museums führte.
Die illustrirte Monatsschrift des Museums „Kunst und Kunsthandwerk"
vollendete ihren dritten Jahrgang.
Die Büchersammlung erhielt im abgelaufenen Jahre neben den Fortsetzungen
zahlreicher Lieferungswerke und der Zeitschriften einen Zuwachs von 184 Wer-
ken. Ihr Bestand belief sich Ende 1900 auf 12.589 Nummern. Von den im Be-
richtsjahre zugewachsenen Werken entfallen 28 auf Geschenke, auf Ankäufe 156.
Die Zahl der Bibliotheksbesucher betrug im Jahre 1900 16.580, und zwar 13.268 in
den Tagesstunden und 3.312 abends. Die Verleihungen von Büchern und Vorlagen"
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WINTERAUSSTELLUNG
SEINE MAJESTÄT DER
KAISER IM ÖSTER-
REICHISCHENMUSEUM
ZEITSCHRIFT
BIBLIOTHEK