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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XVI (1881 / 188)

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von Miss F. W. Moline in Wien; Collection von Wappen in Tapetenmalerei von 
R. Knepper; - Rauchgarnitur von Silber, emaillirt von Karl W. Oertel; - Collection 
von Beleuchtungs- und Schreibgerathen in bronzirtem Zinnguss von Ludwig Faber; - 
Trinkgefaße, galvanoplastische Nachbildungen von C. Haas, nach Originalen des 16. Jahr- 
hunderts; - Ecce homo, Oelgerualde der Mailänder Schule, aus der Galerie des Grafen 
Brunsvik im SchlosseMärtonväsär in Ungarnl; - städtische Burgerwehr aus dem 17. 
und 18. Jahrh., zwei Modelle in Gyps ausgeführt von Bildhauer Brenek in Reichenberg, 
bestimmt für das neue Rathhaus in Wien; - Modell der Statue des Aristoteles von 
Bildhauer Swerczek in Wien, bestimmt für die neue Wiener Universität; - Damast- 
Tischtuch und neun Servietten vom Jahre 1725, Eigenthurn der Frau Haspelmacher 
in Greiz. 
Die Gesellschaft zur Förderung der Kunstgewerbeschule 
hielt am 28. April ihre statutenmäßige Generalversammlung im Oesterr. 
Museum ab. Der Präsident, Graf Edmund Zichy, gedachte zunächst 
mit warmen Worten der Verdienste des verstorbenen Ausschussmitgliedes 
Eduard v. Haas, und erstattete sodann den Jahresbericht, aus welchem 
hervorgeht, dass im verflossenen Jahre 16 Gesellschafts-Stipendien an 
Schüler aus Niederösterreich, Steiermark, Kärnten, Böhmen, Mähren, 
Ungarn und r an eine aus Belgien gebürtige Schülerin gezahlt worden 
sind, und dass für das nächste Jahr eine Studienreise auf Kosten der Ge- 
sellschaft in Aussicht genommen ist. Die Einnahmen beliefen sich auf 
3969 11., die Stipendien auf 3350 6., an Schulgeld und besonderen Unter- 
stützungen wurden 423 H. aufgewendet, Drucksorten, Porti etc. betrugen 
64 fl. Das Stammcapital der Gesellschaft beträgt rund 68.000 H. in Papier- 
rente. Die Revisoren Herr Josef Mayer, Karl Fromme und R. v. Wald- 
heim beantragten die Ertheilung des Absolutoriurns und den Ausdruck 
des Dankes an den Cassier der Gesellschaft Herrn L. Lobmeyr; dieselben 
Herren wurden ersucht, ihres Amtes auch für das nächste Jahr zu walten 
und zwar wurde auf Antrag des Herrn Lobmeyr beschlossen, den Re- 
visoren die Befugniss zur Ertheilung des Absolutoriums zuzusprechen. 
Als Ausschussmitglied wurde Herr L. Lobmeyr wieder und an Stelle des 
Herrn v. Haas Herr Sectionsrath Freiherr v. Dumreicher neu gewählt. 
(Preisstiftung) Der Rahmenfabrikant Herr Christ. Ullrich jun. 
hat dem Director des Museums 100 Mark in Gold zu dem Zwecke über- 
geben, einen Schulpreis auszuschreiben, dessen Wahl dem Museums- 
Director überlassen bleibt. 
(Zur Verbindung der Volksschule mit der Arbeitssohule) Ueber den Unter- 
richt im Handwerke an Volksschulen in Schweden bringt die A. A. Z. vom 18. März 
folgende lehrreiche Daten: Die eigentliche Volksschule umfasst die Kinder von 10 bis 13 
Jahren. Die Ferien in derselben dauern von Mitte December bis 15. Februar. Seit dem 
Jahre 1877 werden die Knaben in der oberen Classe der Volksschulen auch im Hand- 
werk - Schreinerei, Drechslerei, Holzschneidekunst und wo möglich auch in der Schlos- 
serei - unterrichtet. Gewöhnlich werden die zwei Nachmittagsstunden hiezu verwendet. 
Der Staat gibt jeder solchen Schule einen Zuschuss von 84 Mark jährlich. Ebenso dient 
die seit 1877 eingerichtete Fortbildungsschule oder die hochste Abtheilung der Volksschule 
der Pßege des Handwerks. Der Unterricht wird hier jahrlich wahrend 6 Wochen er- 
theilt, wofür der Staat zum höheren Gehalt des Lehrers 84 Mark zuschießt. Die Verle- 
gung der Erlernung des Handwerks in den obligatorischen Volksschulunterricht ist für 
Schweden außerordentlich angemessen. Der Schwede besitzt von Natur aus eine aus- 
geprägte Anlage für mechanische Arbeiten. Ist es deswegen schon berechtigt, diese Anlage 
besonders zu pllegen, so gewahrt gerade auch diese allgemeine Ausbildung und Fertigkeit 
im Handwerk dem bei der zerstreuten Bevölkerung so sehr auf Selbsthilfe angewiesenen 
Landbewohner _die Möglichkeit, die zum eigenen Bedarf nothwendigen Handwerkerarbeiten 
selbst auszuführen. Hiedurch erlangt weiter der schwedische Landbewohner eine Selbst- 
ständigkeit und die Möglichkeit der Ausnutzung eigener Kräfte, die dem deutschen Land- 
leben vielfach noch so fremd ist. Während bei uns dadurch, dass die Städte die besten 
Kräfte an sich ziehen, dem Land oft entweder keine oder nur schlechte Handwerker zu 
Gebote stehen, habe ich auf dem Land in Schweden diesen Mangel nicht gefunden. Jedes 
Gut besitzt hier in seinen Arbeitern auch die nothwendigen, geübten Handwerker. Gerade
	        
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