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erbauer werden vorarischen Stammes gewesen sein; in den Pfahlbauern
der Steinzeit haben wir wahrscheinlich schon Völker indogermanischer
Abstammung zu erblicken.
ln dem Boden ligurischer Höhlen trifft man bis zu neun Cultur-
schichten, die durch sterile Schichten getrennt sind und von einer ebenso oft
wiederholten und wieder aufgegebenen Besiedlung des betreffenden Wohn-
platzes Zeugniss ablegen. Sie reichen bis in die römische Zeit und
erinnern uns daran, dass römische Feldherren die Ligurer in ihren Höhlen
ausräucherten, wie es die Franzosen in Algier mit den Kabilen gemacht
haben sollen. (nLatebras ecrum ignibus sepsit-i, Florus von Cons. Verrius
Flaccus, 190 v. Chr.) Das Culturbild, welches uns die Funde von diesen
Troglodyten gewähren, ist nicht arm an charakteristischen Detailzügen.
Der Mensch war Jäger und Hirte, Sammler essbarer Muscheln und auch
ein wenig Fischer. Er behängte sich mit Thierzähnen, Conchylien, durch-
bohrten Steinen, Marrnorringen und auf der Brust mit Eberhauern; er
besteckte sich den Kopf mit beinernen Haarnedeln und schminkte sich
das Gesicht und andere nackte Körpertheile mit rothem Ocker. Dazu ver-
wendete er, wie die ausgestorbenen Guanchen der canarischen Inseln und
die alten Mexikaner, petschaftförmige Stempel aus gebranntem Thon,
sogenannte vPintaderasu, wie wir sie auch bei uns in Oesterreich, sowohl
im Küstenlande als an der Donau gefunden haben.
Die Fabrication der Knochen- und Steinwerkzeuge wurde in den
Höhlen selbst beim Scheine der Herdflammeit betrieben, wie die zahl-
reichen Abfälle, mißlungenen Stücke und Glättinstrumente lehren. Den
vulcanischen Bimsstein, der sich zahlreich findet, las man nach starken
Stürmen am Strande auf. Den Feuerstein, der in der Kalkfelsenregion
jener Höhlen ebenfalls nicht vorkommt, bezog man von der Nordseite
des ligurischen Apennin oder von weiter westlich gelegenen Fundorten.
Einige Jadeitbeile wurden fertig importirt.
Aus Bein machte man Lanzenspitzen, Pfeilspitzen mit Wider-
haken, Piriemen und andere Werkzeuge, Näh- und Schmucknadeln, aus
Stein: prisrnatische Messer, polirte Flachbeile, Beilmeißel und ähnliche
primitive Fabricate. - Die Thongefäße sind plumpe cylindrische Koch-
töpfe ohne Verzierung.
Zum Schutz ihrer Todten gegen Wölfe und andere Fleischfresser
erbauten diese Menschen Steinkistengräber in den Höhlen selbst und
gaben den Leichen die raumsparende Hockerstellung. Die Beigaben, unter
welchen der Schminktopf nicht fehlt, rufen uns Schiller's nadowessische
Todtenklage in's Gedächtniss. Nach Angeln Incoronatos Auffassung der
Skelette aus der nGrotta delle Arene candideu wären die ältesten Ligurer
hässliche, mehr als negroide Wilde gewesen. lssel sieht in ihnen Ver-
wandte der sogenannten Cro-Magnon-Rasse, alteuropäische Dolicho-
cephalen, welche später immer mehr nach Süden und bis Nordafrika