Fertöd. Schloß Eslerhaza.
Einblick in die sala tcrrcna.
schwinden; bald alles in den JnmuIhigCn Garten, in einen be-
zaubcrlcn Wald, in cincn hcrrlichcn 54ml verwandelt wird."
Park und Schloß waren häufig Schauplatz glanzvollcr Festlich-
keiten. Besonders Fürst NikoinuS Estcrhüzy, einer der rcichslcn
Vcrtrclcr des europäischen Hochndcls, ziihllc oft die Königin und
den Hof zu seinen Giislcn. Seine Empfänge, die berühmt gewor-
Sluckdclzui aus uincixi Prunkilppilrluincnl.
denen „Festins zu Eszterhäza" hat György Bessenyei gesehen
und beschrieben 4.
Die Namen der Baumeister des Schlosses waren lange unbekannt.
Erst seit einigen Jahren wissen wir, daß die Pläne vom Hofbau-
meister Mödlhammer und Melchior Hefele stammen. An der
Ausführung hatte auch Nikolaus jacoby Anteil, dem bisher in-
folge einer Stich-Unterschrift (jacoby del. et aedif.) die führende
Rolle zugeschrieben wurde." Die meisten Fresken stammen von
dem Wiener johann Ignaz Mildorfer, das Deckenfresko im
Prunksaal jedoch von Bazil Grundemann, dem fürstlichen Haus-
maler. Die Statuen sind Werke des aus Wien stammenden johann
Friedrich Schroth. Neben den aus der Hauptstadt berufenen Mei-
stern warcn in Eszterhäza aber auch zahlreiche Künstler der
näheren Umgebung tätig.
Im jahre 1790 ist der Bauherr, der die Idee der Errichtung eines
ungarischen: Versailles in die Tat umgesetzt und ihr Sinn und
Inhalt gegeben hatte, gestorben. Zu jener Zeit herrschte in Paris
bereits die Revolution und sein Nachfolger konnte den glänzen-
den Hofstaat nicht mehr aufrechtcrhalten. Seine Einweisung fand
zwar noch in Sehloß Eszterhäza statt, bald darauf aber entließ
er die Musikanten und Sänger. Er und seine Nachkommen lebten
nunmehr fast ausschließlich in Eisenstadt.
Mit seinem Glanz und Prunk war Schloß Eszterhäza dazu _be-
rufen, der vornehmste Repräsentant des Reichtums und der
Kunstliebe des ungarischen Hochadels im 18. Jahrhundert zu
sein. Zum Preise dieses schönen Schlosses schrieb der Zeitgenosse,
Dichter uno Leibgardist Maria Theresias, György Bessenyei: „Der
Ruhm des Königs und unseres Volkes erforderte, daß Eszterhiiza
glanzvoll und wunderwürdig gestaltet werden sollte. Man mußte
zeigen, daß die von den Großen des Hofes in London und Paris
gepflegte Lebenshaltung sich zu deren Ergötzen auch in Ungarn
zu finden yermag, wegen welcher Tat man es zu bewundern
kommt, das den Ruhm unseres Vaterlandes zweifellos bei allen
Fremden lobpreisen wird".
' lleulellyel Gyoi-gy: A1 ernst-um vlgnungnk. 1772.
e Valko Arlnxtld: A umso: (euzlzrhuzl) xnmiy müvfuzel, weitet-u. Müveazellörte-
netl Erlaultß um und 1955.
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