Tafelmalerei Tirols
rnanigfacher künstlerischer Strömungen und Richtun-
gen die verschiedensten Einflüsse in der Tiroler Barock-
malerei sich kreuzen und Gestalt annehmen.
Die einzige größere zusammenfassende Arbeit über die
barocke Deckenmalerei Tirols verdanken wir Heinrich
Hammer. Sein umfängliches, 1912 erschienenes Buch
wird, obgleich in vielen Belangen überholt, noch immer
als grundlegend für die Kenntnis der barocken Decken-
malerei in Tirol angesehen. Neuere Gesamtdarslellun-
gen über die deutsche Freskomalerei der Barockzeit ha-
ben bei der Betrachtung der tirolischen Denkmäler das
von Hammer gezeichnete Bild meist unverändert über-
nommen.
Weniger gut bestellt ist es um die Kenntnis der barocken
Tafelmalerei Tirols in dieser Epoche. Wohl liegen cin-
zelne Studien über einige Maler vor, so z. B. über Michel-
angelo und Franz Unterberger, über Jul-i. Georg Gras-
mair, aber für eine große Reihe namhafter Tiroler Maler
stehen solche Detailuntersuchungen noch aus oder war-
ten auf eine Drucklegung. Einer der triftigsten Gründe
für dieses Vakuum ist in dem Umstand zu suchen, daß
ein Großteil der Tafelbilder, vor allem der Altarblätter,
einer Renovierung bedarf, und daß von den meisten die-
ser Bilder keine reproduktionsfähigen Photos vorliegen.
S0 hat sich die Forschung zunächst auf die in den Mu-
seen und Klöstern, sowie in Privatbesitz befindlichen
Bozzetti und Tafelbilder kleineren Formats gestützt, und
es ist immerhin überraschend, wie viel davon im Mu-
seum Ferdinandeum in Innsbruck, im Diözcsanmuseum
in Brixen, in den Städtischen Museen von Bozen und
Meran, im Museo Nationale und im Diözesanmuseum in
Trient und in der Sammlung der Magnifica Communita
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