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Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 68)

 
5 Elisabelh Bauer-Stein. 
Die Frühlingslundschal 
Öl, 1961 
6 Elisubelh Bauer-Slein, 
Flußlundschall. 
Öl, 1963 
7 Die Künsllerin 
vor ihrem W k 
"Komödiunlin". 
Öl, 1962 
AUSSTELLUNG VON ELISABETH BAUER-STEIN 
Die Arbeitsgruppe Synthese, die im Souterrainlokal der Firma Baumgartner am Graben in Wien ihre Ausstellungen veranstaltet, 
zeigte in der Zeit vom 14. März bis 11. April 1963 Arbeiten von Elisabeth Bauer-Stein. 
Seit ihrer letzten Ausstellung im Jahre 1960, wo sie vorwiegend Graphiken und nur wenige Ölbilder zeigte. hat sich ihr Schaffen 
zu Gunsten der Malerei entfaltet. So zeigt sie in dieser Ausstellung zwanzig Ölbilder und beschränkt sich im Graphischen auf 
wenige, sehr sensible Landschaftsskizzen. die in einer nahezu chinesischen Manier den weißen Grund in die Bildgestaltung 
miteinbeziehen. Ihre Bilder. vorwiegend Landschaften des Vorfrühlings und zur Zeit der Schneeschmelze. sind keine Schau- 
und Zustandsbilder mehr. sondern sind voll drängender Dynamik. Die Pinselführung ist lebendig und kraftvoll und die Farbe 
wird als Materie aufgefaßt, die sich formend gestalten lülit. Das ergibt expressionistische Akzente, die neben brauneroten Farb- 
nuancen und schwarz-weißen Kontrastwirkungen auch noch die dynamische Pinselschrift als ein Element der Aussage mit- 
einbeziehen. 
Diese Landschaftsbilder ergänzen einige figurale Kompositionen, darunter Bildnisse, männliche und weibliche Akte. Diese 
tauchen durch spontan und sicher geführte Umrißlinien aus einem ungestalteten und subtilen Farbgrund zum körperlichen 
Erscheinungsbild des Menschen empor. Gleich den Landschaften sind sie großzügig gebildet und lassen die sichere Beherrschung 
der Mittel und die Freiheit der Gestaltung erkennen. 
Als Selbstaussage sind die Arbeiten Elisabeth Bauer-Steins der Beweis für eine bemerkenswerte Entwicklung und Reife in 
technischer und formaler Hinsicht. Sie sind eine Vox humana, die zart und kraftvoll klingen kann (Abb, 5-7). Mrazek 
NEUER HAGENBUND - AUSSTELLUNG IM KÜNSTLERHAUS 
Vom 5-28. April veranstaltete der Neue Hagenbund seine diesjährige Ausstellung im französischen Saal des Künstlerhauses. 
lm Mittelpunkt stand die Kollektivausstellung Hans Eschers, der ausdrucksstarke Lithographien und Radierungen aus den 
Jahren 1955 bis 1962 zeigte. Um diese Kollektivschau gruppierten sich die Arbeiten von sieben Mitgliedern des Hagenbundes 
und sechs Gästen. 
Der Neue Hagenbund, der neben Franz Luby und Professor Herberth nur junge und jüngste Künstler zu seinen Mitgliedern 
zählt. überraschte in dieser Ausstellung durch die Fülle der Begabungen. Diese Jugend. die zum Großteil aus Schülern der 
Klasse Herberts an der Wiener Akademie für angewandte Kunst besteht, lüßt in den Leistungen Donins, Hausas, Sukapps. 
Pfeils, Tahedls und Zotteis starken persönlichen Gestaltungswillen und selbständige Aussagen erkennen. Die Arbeiten sind eine 
schöne Bestätigung für das stilleWirken Professor Herberths. der der Spiritus rector und Mittelpunkt dieser Künsllergruppe ist. 
Mit den in dieser Ausstellung gezeigten Werken kann sich der Neue Hagenbund durchaus neben den großen Wiener Künstler- 
vereinigungen behaupten. Trotz größter Mannigfaltigkeit in den künstlerischen Aussagen ist allen Ausstellern die Lebendigkeit 
des Noch-nicht-Endgültigen. Noch-nicht-Erstarrten eigen. Diese Jugendlichkeit bestärkt einen in der Hoffnung, daß der 
Neue Hagenbund eine Zukunft hat (Abb. 8). Mrazek 
 
EIN 
RIESENLUSTER 
FÜR 
BELGRAD 
 
9 10 
Die auf die Herstellung von Lustern und hochwertiger kunstgewerblicher Gtasobiekle spezialisierte Wiener Firma E. Bakalo- 
wits Söhne hat eben den größten Glasluster der Welt fertiggestellt und montiert. Er ist für das neue Parlament in Belgrad be- 
stimmt. Die beigefügten Photos vermögen sein Aussehen, seiiie Größe und den Vorgang seiner Montage zu veranschaulichen. 
Trotzdem fügen wir einige Dimensionsangaben mit entsprechenden Vergleichswerten bei. die das Gigantische dieses Obiektes 
besonders deutlich machen. Der Luster hat einen Durchmesser von 'l7 m, das entspricht der Höhe eines Graßstadtwohnhauses. 
Sein Umfang betrügt 53,40 m, das entspricht einer Reihe von 13 Personenautos vorn Typ Hvalkswagen". Das Gewicht gleicht 
dem von Z6 Autos der gleichen Type, der Lusler wiegt nämlich nicht weniger als 19,2 Tonnen. 52 350 Kristatlgtassteine sind in 
ihm verarbeitet, sie würden aneinandergereiht eine Strecke von 5,2 km Länge bedecken. Im inneren Ring mit seinen 6 m 
Durchmesser fände die Krone eines stattlichen Kastanienbaumes Platz. sein Glühlampenaufwand könnte den Bedarf einer 
Ortschaft mit 1000 Einwohnern befriedigen. mit seinem Strombedarf könnte man sdrntliche Verkehrsarnpeln Österreichs 
betreiben... 
Man möchte beinahe sagen : Trotz dieser gewaltigen Dimensionen ist der Luster ein bedeutendes und echtes Kunstwerk geworden, 
das den schwierigen Gegebenheiten und Anforderungen vollauf entspricht (Abb. 9, 10). 
50 
s Hans Escher. 
Aus dem Zyklus Soldaieniieder. 
"Solduvenende". 
Rudierung,1961 
9 Eisenkonskuklion des Riesenlusiel 
für das neue Parlamenl 
in Belgrad 
10 Der ferliggestellle Riesenlusier 
für das neue Parlament 
in Belgrad
	        
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