Kontrakt über die Vergoldung von Öfen in der Münchener R:
abgeschlossen, in dem es heißt: „ . . .]n Erwägung diser mi
goldtung deren öden eine besondere Wissenschaft, auf das r
folgendem einhaizen das Gold nicht abfalle, der anfangs zu s
angelegte Grundt, wie auch der auf das (Sold kommende fü
keinen widcrwärtigen geruch von sich gebe, vor anderen zu b!
Sattsam an tag geleget." Astorifer wird dann verpflichtet, „d
dem hiesigen (: Wiener) Bildthauer Antoni Chanovese verfe
Neuen ÖHen, nachdem dise an orth und stelle übersetzet und
biehrenden standt gebracht seyn werden, sovil als die darauf bei-i!
Bildhauerarbeith anbetrifft und die hierüber ehevor verfe
Modelle auszuweisen: bestens zu vergolden" 3).
Trotz der Verschiedenartigkeit ihrer äußeren Erscheinung sinx
der einst vor marmorierten Nischen aufgestellten Prunköfen
Münchener Residenz die unmittelbaren Voraussetzungen fi
Fayenceöfen in Schloß Brühl. Diese beiden Münchener Öfen be
sich früher im Vorzimmer zum äußeren Audienzzimmer der R
Zimmer. Einer ist bedauerlicherweise dem zweiten Wfeltkrie;
Opfer gefallen. Aus den etwa zu 70 Prozent erhaltenen Resten
Öfen gelang es inzwischen mit Hilfe von in Ton modellierten s
mäßen Ergänzungen ein Stück zu rekonstruieren, das zusammi
einem Chanovese-Ofen wieder in Raum 72 der Residenz auf;
werden konnte, wo es sich vor der Zerstörung befand. ln der
karnmerprotokollen heißt es: „...Auch der Hochfdrstliche
possier zu Passau, julmun Gearg lfiirll (von uns kursiv) ist rr
Aufsetzung der öffen in allhiesig Neuen Rcsidenzzimmern 2
beschäftigt." Wie wichtig dieses Unternehmen dem Kurfürsten
Albert selbst schien, beweist die Tatsache, daß er selbst, und
sich um von FATner entworfene Räume handelte, „im beyse
Ober-Architectus Herrn lllfners", nach „den lhme deshalb zueges
Riss (i Werkzeichnung) mit G. Härte] den Akkord get
für zwei offen an das Audienzzimmer von weisser Glasur, mit
menten, iiguren und Profil, dann zwayer Nitschen auf matbeliei
jeder dieser Öfen wurde mit 600 Gulden bezahlt, einer damal
respektablen Summe, die wenn man sie mit dem üblichen
gehalt von 300 Gulden für einen Münchener Hofbildhaucr
Erdbossierer in jener Zcit vergleicht i erst dadurch ihre r'
Relation erhält.
zuu-
Johann (karg Häm und
Faycnceofen (1725). Mu
Dubut. Fayencenfcn 1
(1793). München. Residenz zum 72)
Charles Claude Dubut, Sphinx, skulpturales nmn
München, Residenz (Raum 72)
Charles Claude Dubul (16247-1742), Sluckdeknrzl
München. Nymphcnburg
Antonio Chznnvcsc, WM
nchcn. Residenz (Rau
mit skulpturalcnl Sclu
des Faycnccofcns v:
rion im Festsaal der
u 72)
um: von c. C.Duh1
11.0. um: (m:
hdenburg (1719120
Diese beiden Münchener Öfen sind kumpositionell als Gegen
aufeinander abgestimmt und bcwußt als integrierender Bestandt-
sie umgebenden Prunkraumes aufgefaßt. Flächenhaft überziel
dekorativ-ornamcntale vergoldete Schmuck die gesamte Obe