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Volltext: Alte und Moderne Kunst IX (1964 / Heft 77)

Aus dem Kunsthandel 
EIN NEUENTDECKTES WERK VON LIENHARD 
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Der Weiser Kunsthöndler Heinz Brunnschiitz, 
einer über drei Jahrzehnte währenden T 
schon zu wiederholten Malen seine Gabe unter 
gestellt hat, Plastiken von hohem qualitativer 
ausfindig zu machen, erwarb vor einiger 2 
spötgotisches geschnitztes Bildwerk, Linde, dar 
die thronende, gekrönte Madonna mit dem si' 
unbekleideten, die Weltkugel haltenden Jesi. 
Die Fassung des 50 crn hohen Werkes. dessen sti 
Eigenschaften in eine Entstehungszeit um 15' 
weisen, ist in ihrem originalen Bestand vol 
erhalten. 
Die Skulptur (Abb. 1) wurde dem akadei 
Bildhauer Adolf Mehringer, Wien, zur kons 
rischen Behandlung übergeben, dem es gela 
Werk mit überzeugenden Argumenten de: 
schnitzer Lienhard Astl zuzuweisen, dessen T 
sich über die ersten drei Jahrzehnte des 1! 
hunderts erstreckt. 
Die Beweisführung ging vom Vergleich still 
Eigentümlichkeiten des zur Diskussion ste 
Bildwerkes mit Arbeiten Astls und seiner W 
aus, deren Zuweisung als allgemein akzept 
gelten hat. So ist die Darstellung des Kindes 
ders im Physiognomischen, aber auch hin: 
der Körperauffassung völlig identisch mit di 
sprechenden Lösungen am Hochaltar von Ga 
der seit Kieslingers Forschungen' als Fri 
Astls gilt, und denen am Hallstütter Hochalta 
einzigen signierten Werk Astls, dessen Entsti 
zeit sich ungefähr mit der unserer Skulptui 
(Abb. 2, 3). Ähnliches lößt sich von der Ge! 
der Krone, aber auch von der A11 und We 
Faltenführung sagen, wobei für letztgenannte 
gleich von Mehringer die bekannte Anna-Sa 
Gruppe aus dem Oö. Landesmuseum, Kat. 902, 
gezogen wurde. Sind Mehringers Beweism 
entscheidend genug, soll an dieser Stelle n: 
weiteres, von ihm noch nicht berücksichtigte 
gleichsmaterial hingewiesen werden. Einer d 
fallendsten formalen Züge des BrunnschiT 
Bildwerkes ist die Tatsache, daß die Spirallc 
der rechten Gesichtsseite der Madonna bis zur S 
herabtallt und dann wieder über diese nach 
in spitzwinkeliger Abknickung gelegt ist. 
Dieser Eigenheit begegnen wir bei einer von 
Kastnerß publizierten stehenden Madonna. die 
Kitzbüheler Privalbesitz befindet. Auch der K 
Kindes und der parallelisierende Röhrenf 
entsprechen -völlig den entsprechenden Fa 
rungen unseres Bildwerkes. 
Ekkard Sauser veröffentlichte 1955 zwei Darste 
des Anna-Selbdritt-Motivs". Ein Bildwerk starv 
Bischofshofen, das andere aus Aurachkirche 
im Aurachkirchner Bildwerk tindet sich wii 
die Lösung der über die rechte Schulter gewi 
Haarsträhne, die für unser Werk so Chdfdkit 
ist. Und noch eine Eigenheit kennzeichnet das ß 
kirchner Werk, die wir auch bei unserer 
wieder antreffen: nämlich die eigentümliche P( 
sierung der Falten am Ärmel des rechten Unte 
der Madonna. 
Hingewiesen sei auch noch auf eine von Kiel 
veröffentlichte stehende Madonna aus Wien, l 
gleichen Kopftyp, die gleiche Formung der C 
züge (insbesondere der Augenlider) und die 
Gestaltung des Kindes aufweist wie das im 
von Brunnschütz beGndliche Schnitzwerk. 
Es ist an dieser Stelle nicht möglich, auf da: 
Problem" als solches einzugehen. Es ist ein Pi 
an dem sich die Gemüter erhitzen und bei 
Lösungsversuchen spekulativ-hypothetische lr 
tationen bescheidener urkundlicher Unterlagi 
größere Rolle spielen als kunstgeschichtlicr 
kritische Erwägungen. Daß es jedoch nur vor 
Seite, also von einer Berücksichtigung stilis 
vor allem aber qualitativer Eigenschaften r 
ist, der Persönlichkeit Astls innere Kontur zu 
beweist gerade die Betrachtung unseres Bildx 
Hierstehen wir in der Tat vor einer wahrhaft 1 
lichen, durch und durch profilierten und persö 
künstlerischen Aussage, die allein schon ot 
hohen Ranges jenseits aller Diskussion steht. 
Ernst
	        
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