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um Stoclet, oant-imm mit Brunnen
t und formalisiert ist: wie bei der Fassaden-
iltung am Außenbau sind alle Flächen mit
ilen eingerahmt, und wie am Außenbau
ehen dadurch verschiedene atektonische
zungen.
oßene Hauptstiege ist zugleich ein inte-
ender Bestandteil und eine Ausweitung
Halle (Abb. 29). Unter ihrem obersten
i ist ein Sitzplatz (Abb. 22, 23) in der
iition des angelsächsischen „inglenook"
iifenem Kamin eingefügt. Über der Feuer-
ing des Kamins beHndet sich eine Fläche,
ius einem einzigen Stück Onyx besteht,
von hinten durchleuchtet wird. Kein
der, tlaß der Architekt bei einem Besuch,
, über diese Tour de Force bemerkte:
n sieht, daß ich jung war, wie ich das
lcht habe, und vor nichts Angst hatte."
Räume, die im Erdgeschoß von der Halle
zugänglich sind, sind im Gesamtton
.ler gehalten als der hohe Älittelraum.
gilt vom Herrenzimmer in geschwärzter
e ebenso wie vom hlusiksaal (Abb. 24,
in schwarzem, auf Hochglanz poliertem
avenere-Marmor und vom Speisesaal, den
Mosaiken von Gustav Klimt zu einem
berühmtesten Innenräume des Z0. jahr-
lerts gemacht haben.
Speisesaal (Abb. 26) ist dunkler als die
zlhalle, denn seine einzigen Fenster be-
n sich an einer Schmalseite, rund 14m
der anderen Schmalseite entfernt. Zwar
ür die Wände der gleiche honigfarbcne
iazzo-Marmor verwendet wie in der
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Halle, aber der Rest der Ausstattung ist dunkel
gehalten: Portovenere-Marmor, Makasser-Holz
und schwarzes Leder mit Goldprägung. Um
so mehr kommen die funkelnden Mosaiken
zur Geltung, für deren Glanz dieser Innen-
raum wegen seiner gedämpften natürlichen
sorgfältigst angeordneten künstlichen
Beleuchtung einen ebenso idealen Rahmen
bietet, wie für den Glanz von Edelmetall,
Porzellan und Kristallglas.
und
Es ist auffallend, wie gut der Rest des Raums
sich den Mosaiken gegenüber zu behaupten
weiß. Alle seine Elemente, von den schvnarz-
weißen Quadraten des Marmorboclcns mit
seinem olivenfarbenen Teppich über die
quadratischen Holztürcn der Buffets bis zur
Reihe der Deckenluster, sind so koordiniert,
daß sie sich gegenseitig in ihrer Wirkung er-
höhen. Alle Oberflächen sind dermaßen auf
Hochglanz poliert, daß sie gemeinsam mit den
hlosaiken und Elementen aus Edelmetall im
Schein und Widerschein der Beleuchtung
genau jene Atmosphäre festlicher Brillanz
schalfen, die es hier anzustreben galt.
lm Gegensatz zur höfischcn. ja fast hierarchi-
schen Formalität des großen Speisesaals ist
das anschließende Frühstückszimmer (Abb. 27)
durch eine intimere Atmosphäre der Hellig-
keit und häuslichen Gemütlichkeit gekenn-
zeichnet. Es hat eine kompakte, achtcckige
Form im Grundriß und erhält reichlich Tages-
licht. Ein heiteres Blumendekor in Weiß und
Gelb auf schwarzem Grund bedeckt die
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' Bilder und Rahmen sind heute "um lllült! an Ort und Stelle.
Wände, deren oberste Teile ebenso wie die
Einbauschränke in den Ecken und die Decke
in reinem Weiß gehalten sind, im Kontrast
zum tiefschwarzen runden Mitteltisch.
Aus praktischen Erwägungen konnten nur
einige wenige der wichtigsten Räume in etwas
größerem Detail besprochen werden. Es gäbe
noch viele andere, voran das große Schlaf-
zimmer im Obergeschoß und das einmalige
Badezimmer (Abb. 28), das nahezu 6mX6m
groß ist, einen eigenen Balkon hat und in
Marmor mit Älalachiteinlagen ausgestattet ist.
Aber auch bei einer nur teilweisen und kurzen
Besprechung dürfte das für die Innenräume
des Palais Stoclet Xli esentliche schon zum Aus-
druck gekommen sein: diese Räume waren
offensichtlich als eine zusammenhängende,
sorgfältig abgestimmte llolge von Eindrücken
geplant, bei deren Gestaltung jedes zur Ver-
fügung stehende Kunstmittel Anwendung
fand: Lichtführung bei Tages- und Kunst-
licht, Farbgebung, Textur und Oberflächen-
gliederung, Prnportionierung und Rhythmi-
sierung. Die erwünschte Wirkung blieb nicht
aus: auch heute noch kann man zum Beispiel
beobachten, wie Besucher, welche zum ersten-
mal die große Mittclhalle betreten, ihre Stim-
men senken, als ob das Erlebnis sie mit Ehr-
furcht erfüllte.
Bei eingehenderem Studium findet man, daß
ein unglaublicher Nlüheaufwand bei der
Durcharbeitung jedes, auch des kleinsten Ent-
wurfsproblems erfolgte i getreu den Idealen
Hoffmanns und der Wiener Werkstätte, wo
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