PALAIS PAAR IM SPIEGEL
GENÖSSISCHER BERICHTE
.NN BASILII KÜCHELBECKERS ALLER-
ISTE NACHRICHT VOM RÖMISCH-
iERL. HOFE NEBST EINER AUSFUHR-
EN HISTORISCHEN BESCHREIBUNG
KAYSERLICHEN RESIDENZSTADT
LUND DER UMLIEGENDENOERTER...
rer, 1730, S. 635-6
t denen angeführten präditigen Palliistcn giebt
en allhier noch sehr viel andere, weldie so
a la moderne schön und präditig gebauet,
ch kostbar und herrlich meubliret sind. Es
uns aber der geneigte Leser von derselben
lflidlßß Beschreibung gütig dispensiren, und
egnügen lassen, daß wir ihm anietzo dieselben
enennen, und zu gleich anzeigen, wo solche
n sind. Es sind aber unter solchen die vor-
ten . . . das Paarische in der Wollzeil."
iNN BERNOULLPS SAMMLUNG KUR-
REISEBESCHREIBUNGEN UND ANDE-
ZUR ERWEITERUNG DER LÄNDER-
MENSCHENKENNTNISS DIENENDER
iRlCHTEN, Jahrgang 1784, Berlin und
g, 13. 3.1., S. 77-78
fürstlich Paarisdie Pallast steht bey dem
ithore, und ist inwendig sehr prächtig
irt. Unter andern siehet man ein Zimmer mit
aurothem Sammt bezogen, und mit handa
a goldenen Borten sehr stark besetzt; so auch
mit kostbaren Tapeten aus Frankreich, von
n Stoff, davon die Elle 10 Dukaten gekostet
lergleid-ien audi das Baldad-iinbett; die Sessel
nit Silberstoff überzogen. Ferner ein großes
Zimmer, weiß marmorirt und sehr stark vergoldet;
und ein schönes Kabinett mit vielen Miniatur-
Gemälden, welche indianische Blumen und Früchte
vorstellen, samt einem sehr großen Trümeau."
BESCHREIBUNG EINER REISE DURCH
DEUTSCHLAND UND DIE SCHWEIZ IM
jAI-IRE 1781. NEBST BEMERKUNGEN ÜBER
GELEI-IRSAMKEIT, INDUSTRIE, RELIGION
UND SITTEN, von Friedrich Nicolai, Berlin und
Stettin, 1783, 2. Bd., S. 648
„Der Palast des Fürsten von Paar, OBS[L'l'l'Cid1i'
sdrien Obristen Reidis-Hof- und General-Erbland-
Postmeisters, liegt am Stubenthore No. 833. Es ist
ein prächtig Gebäude und ist sehr prächtig meublirt.
Die Tapezereien und andere Meublen sind in Paris
verfertigt worden. Das K. K. Posthaus N0. 818.
ist ein ansehnliches Gebäude, welches hier von der
Wollzeil bis nach der Sdiulerstraße (im Kärntner-
viertel) durdigeht. In der Wollzeil ist die Brief-
Post-Expedition, wo alle Briefe müssen abgegeben
werden. In der Sdaulerstraße ist die Haupt-Post-
Wagen-Expedition, wo alle Postwagen abfahren. In
der Wollzeile ist audi der Gräfl. Kinskisdie Pallast,
N0. 815, ein ansehnliches Gebäude."
DIE ALTEN STRASSEN UND PLÄTZE WIENS
UND SEINE HISTORISCH INTERESSANTEN
HÄUSER . . ., von Wilhelm Kisch, Wien, 1883,
S. 632
„Die Wollzeile (ursprünglich Wollstraße) gehört zu
den ältesten Straßen der Stadt und ihr Name zu
den ältesten Ortsbezeichnungen derselben. Schon in
den Sdiottenstiftsbriefen von 1158 wird Sil
Lineu carmarum genannt und war der Hau]
der zahlreichen Wollhändler, denen die S
nodi heute ihren Namen verdankt. Sie war
der Sitz der fremden I-Iandelsleute aus Regens
die Heinrich Jasomirgott hieherberief. Überl
ist sie als eine von Jasomirgott gegründete
stadt zu betrad1ten, die vor der zweiten E
erweiterung (also vor 1177) noch außer der S
mauer lag und die Hauptverkehrsstraße nad1
garn bildete. Wie man aus dem Stadtplan Woln
vom Jahre 1547 entnehmen kann, sdieint die '
zeile einst bis zum Ufer der Wien gegangen
von der Stadtmauer durchschnitten wordei
sein. Die Häuser außer dieser Stadtmauer fü
im Grundbuche die topographische Bezeichi
,Vor dem Stubenthorf Diese Straße enthält
reidie Fülle althistorisch interessanter Häuser."
S. 635 „Das General-Erbpostmeister-Haus des
sten Paar Nr. 792 (neu 30). Seit alten Zeite
fand sich das Wiener Postamt unter der Dirc
des Erb-Land-Postmeisters hier im Hause, v
Würde seit 1570 dem damaligen Reichsgrafer
Paar durch Kaiser Rudolf II. verliehen wurde
in diesem Hause fort erblich verblieb. Die F:
wurde in den Fürstenstand erhoben, und d(
weilige General-Erbpostmeister war audi zu
der Besitzer dieses Hauses. Es wurde auf
einstigen Stätte des Jacoberltlosters erbaut,
seine alterthümliche Bauart, die beiden hohen
posanten Portale, die zierlichen Balcongittel
den Fenstern des ersten Stodswerks, die b'
Stiegenaufgänge, die beiden großen Kaiser