iuenden geharnischten Fahnenträgers überträgt.
egen die Erscheinung der Madonna in der Gloriole
tezugspunkt der gesamten Darstellung nicht abbil-
kann letztlich nur als ein Übertragungsfehler gese-
werden; das Szenario wurde anscheinend en bloc
nommen. die Gestaltung des Hintergrundes war
eranderliche Größe. Erkiarbar istdie Existenz zwei-
eicher, aber nicht identischer Fassungen des rrAra-
iri-Themas unserer Meinung nach durch die Exi-
z eines beiden gemeinsamen Vorbildes oder eines
er entfernten Urtypus der Komposition.
e hier postulierte gemeinsame Wurzel selbst ist
tgreifbar.wirwerden abernochweitere Indizien für
n Existenz nennen.
bereits erwähnt, wurde die Silbermann-Fassung
ie Beerzugeschrieben.Wirbegeben unswiederum
insicheres Terrain, wenn wir hierzu Friedländers
rlegungen zum Werkkomplex des Jan de Beer - ei-
der wenigen namentlich faßbaren Vertreter der
ierpener Manieristen - zitieren." Friedlander au-
mit allen Vorbehalten die Vermutung. jene Werk-
ipe des wPseudo-Biesir-Meisters könne möglicher-
e mit dem Frühwerk Jan de Beers identisch sein.
iwird Jan de Beer als FreimeisterderAntwerpener
isgilde genannt. gesicherte Werke von seiner Hand
zren jedoch wesentlich später? Überlegungen
erArt sind auch fürdie Datierungsfrage von größter
itigkeit.
ibt stilistische Verbindungen zwischen Tafeln der
iudo-Blesk-Gruppe und Arbeiten Jan de Beers. die
Friedländer um eine Mailänder Epiphaniedarstei-
gruppiert werden und eine noch stärker manieristl-
lll Formtendenzen folgende Handschrift zeigen."
t auf dem graphischen Sektor lassen sich stilisti-
rund ikonographische Beziehungen zwischen gesi-
cherten Arbeiten Jan de Beers und der Hand des
iiPseudo-Blesu aufzeigen. die auf eine mögliche Werk-
staitverbindung hinweisen. Als einem für das Akade-
mie-Tüchlein relevanten Beispiel ist eine - signierte
und datierte - Zeichnung Jan de Beers von Inter-
esse", ein Blatt mit männlichen Koplstudien. Darunter
befindet sich jenes charakteristische Profil eines älte-
ren Mannes mit den physiognomischen Besonderhei-
ten einer langen Nase, eines herabgezogenen Mund-
winkels und des Doppelkinns; Merkmale, die sich bei
einem der kaiserlichen Begleiter der Akademie-Tüch-
leiri wiederfinden. desgleichen bei einem Zuschauer in
der Berliner Johannesenthauptung. Schulzusammen-
hänge liegen hier auf der Hand.
Weitere Indizien fürdas Vorhandensein jenes schon ein-
mal inZusammenhangmitderzweiten Tüchleiniassung
vermuteten Urtypus der Komposition bietet eine kleine
Gruppe von Zeichnungen, die in ikonographischer Hin-
sicht für die Tüchiein-Komposition relevant sind.
Eine Zeichnung in den Uffizien" gibt das aus einem
größeren bildlichen Zusammenhang herausgelösle
MotivderSibyllewieder. dieden neben ihrknienden Kai-
ser auf die - darüber zu denkende - Vision hinweist.
Hinter ihrsind eben noch zwei Frauen ihres Getolges zu
sehen. Dargestellt ist somitdas kompositionelle Haupt-
motiv einer Weissagung der Tiburtinischen Sibylle. wie
sie das WienerTüchlein ausfcrmulien zeigt. DerStil der
Zeichnungen ist jedoch ein gänzlich anderer, und sie
gibt auch nicht identisch die Wiener Gestaltung der
Gruppe wieder. Mit dieser gezeichneten Teilkopie
scheint essichwiemitdem Siibermanri-Tücnieinzuver-
halten: Die Verbindung zum Akademiebild besteht in
einem gemeinsamen Vorbild.
Zur Stilbestimmung bietet dieses Florentiner Blatt zu
6 Antwerpener Manierist. Umkreis des rrPseudo-Blesrr
irEnthauptung Johannes des Täulersii. Zeichnung
BerlimStaatl. Museen Preußischer Kulturbesitz. Kupfer
kabinelt
7 Anlwerpener Manierist, "Die Tiburtinische Sibylle und K
Augustusa. Zeichnung, Florenz. Gabinetto Drsegni e St,
degli Uiiizi
Anmerkungen 31 - 41 (Anm. 24- 30 s. S. 4, 5)
" iriv. Nr. 4350, 22.6 X192 cm, Tuschleder aul griinlichem i
Frlediander-Bock-Ftosenherg, Zeichnungen Niederläridischer h
im Kuplerstlchkabinett Berlin, Berlin 193D, Bd. l. b. 50, Hd II, PI. 54
vgl. weilers Friedländer Ed XI, PI. 207 B.
" K G. Bodn, Nelherlandish Drawingsotthe 15th and 16th century
log des Rijksprenten-Kabinetts Amsterdam). Amsterdam 197a
p. 202.
" J LlltLP Perdnzetßpeculumhumanae salvationrsMiihlhauser
TQXtBd p 192i .Tal Bd. PI. 16, 130.WelterSAbb. beiMRJamei
culum humanae Salvalionis. Oxford 1926. D. 19, Kap. BH
M Chantilly. lol. 22r. zur burgundischen vAra-Coeliir-lkcnographie a
eines Emaille-Medaillons vgl. Ph. Verdier. A Medalllon o1 ihe nAra
an lhe Netherlandish Errarnelsolthe 15th ceriiury. int TheJourna
Walters Art Gallery XXIV. 1961 . p. 9 tt
1' Abb. in Opera cornpieta dei van Eyck in Brignelli-L. Faggrn. c
dell'Arte Hd. 17). Mailand 1968, p. 9B. Nr 31.
r- Berlinßlaati.Kunstsrnign.Preuß Kulturbesitz.GemäldegalerieI
535.
" Zitiert riachderAusgabe Die Legenda Aurea des Jacobusdevoi
aus dem Lateinischen uberseizi von R. Benz. Heidelberg p.J ,i
" Vgl. das Heaiiexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Ed. I, vAugt
Spalte 1269 7 1275. weiters Ph. Verdier In. Trie Journal 01 the VI
Art Gaiiery 1961, D 2D, Anm. 31. Vgl. auch Aachener Kunstbiitt
ieaz. Schenkungen vch F. u I Ludwig iur das Suermondt-Mu
p 24, Abb.
" FranklurtlMairi. Staedelsches Kunstinstirui. lnv. Nr 1068. Abb
länder Eid. III. PI. 8A, p. 69. Nr. 74.
" Antwerpen, Koriinkiijk Museum vcor Schone Kunsten. lnv Nr 55
Catalogue descriptil, Mailres ancrens. Antwerpen 1970, n. 169
" ÄUCh Jan Gossaerr hat das rrAraCoelu-Wurider In einer Zeichnu
stattet (Staail. Museen Preuß. Kuiturbes .Kuo1erstichkabinett).c
sehen 1503 und 1508 datiertwird: Gussaert gibt eine völlig ande
Stillung des Themas Die Haupteprsode milder Slbylle und Aui
lindet erhöht eui einer Loggia statt und Ist damit aus dem Wtrbe
liguranreichen Stadtleben: herausgehoben Die Augustus-Sy
Gruppe zeigt Elemente italienischer ikonographle. die besonde
Plaketten seit dem 14. Jh zu lassen rsl: in bezug eui den Wiener
ist Jedoch die von reicher Fhantasiearctiilektur gesaumte -st
SChiuChlI von Interesse. in einzelnen Elementen dieser Architel
iisse wurden Aniwerperier Gebaudelormerr gesehen. daher die
rung In GussaertsAnlwerpener Periode; Abb. vgl. Katalog der Ai
lurig: Jan Gossaen geriaamd Mabuse. Brugge 1965. Nr. 44. p. l