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Volltext: Alte und Moderne Kunst X (1965 / Heft 83)

{eise eingeschlichen haben. Diese Fehler hat 
rstmalig und höchst verdienstvoll Luis Keil 
rstgestellt und zugleich berichtigt. Ihm 
iüssen auch die vorliegenden Zeilen folgen. 
lach seiner Numerierung in römischen Ziffern 
erden auch hier die Tapisserien gezahlt. Alle 
rei Inschriften nennen Dom joao und 
zhließen mit der Bemerkung „actum 1538". 
lnd doch sind Ereignisse von 1546 und 1547 
eschildert. Wohl war Dom joao 1538 mit 
einem Schwager Garcia de Naranho zum 
rstenmal in Ostindien, wo die Portugiesen 
506 Goa erobert hatten. Aber er hat damals 
icht in Kämpfe eingegriffen. Erst 1545 segelt 
r wieder dorthin. Erst 1548 wird er über 
Vorschlag des ihm befreundeten Infanten Dom 
.uis (1506-1555), des Bruders des Königs, 
um Gouverneur und Vizekönig von Indien 
rnannt. 
Eine Inschrift (auf Nr. I) sagt, hier sei der 
iieg des Dom joao über Goa nach der 
lesiegung der Feldherren des Königs von 
Cambaja, also des islamitischen Sultans Mo- 
hammed III., im Jahre 1538 dargestellt. Man 
muß also glauben, im Vordergrund Hiehe der 
König oder einer seiner Heerführer, im 
Hintergrunde werde Goa von den Portu- 
giesen eingenommen. In Wirklichkeit war der 
Herrscher von Cambaja niemals in Goa, das 
800 km im Süden von Cambaja liegt. Die 
Szene ist vielmehr eine genaue Schilderung 
des Entsatzes von Diu im Gebiete von 
Cambaja durch Dom joao am 11. November 
1546, wie sie Gaspar Correa schriftlich über- 
liefert. Eine zweite Inschrift (auf Nr. III) ist 
ebenso irreführend. Auf dieser Tapisserie ist 
nämlich nicht der Triumph über die besiegte 
Bevölkerung von Goa nach der Nieder- 
werfung der 60.000 Mann und einiger Würden- 
träger des Königs oder Sultans von Cambaja 
1538, sondern vielmehr der Triumphzug des 
Dom joao durch das portugiesische Goa mit 
Gefangenen und Beute von Diu am 22. April 
1547 (Abb. 1). Als höchster Gefangener wird 
jusarcam mitgeführt. Dali es sich nur t 
dieses Ereignis handeln kann, geht daraus hi 
vor, daß die Schrifttafel auf dem Tor, dur 
das Dom joao in Goa einzieht - es ist c 
Tor der heiligen Katharina (siehe Nr. Il) 
genau den Text enthält, den Gaspar Oori 
bei seiner Schilderung jenes Tages mitteilt. 
Die dritte ausführliche Beschriftung auf eir 
Tapisserie (Nr. X) bezieht sich auf die sie 
reiche Rückkehr des Dom joao nach Goa z 
20. und 21. Dezember 1547, nach Abschl 
des Feldzuges gegen Hidalcao, den Herrscl 
von Dodalcao, das heißt gegen die Släi 
Salsete und Margao. Die in der Inschi 
genannten „fünf Hauptleute" des Herrsch 
werden bei Schilderung jenes Feldzuges 31. 
vom Geschichtsschreiber Pedro de Ma 
genannt, der berichtet, daß drei von ihr 
gefallen seien. Das hatte sich jedoch nicht 15 
ereignet. 
Luis Keil muß recht haben. Die in Briis 
gewirkte Serie kann nicht von einem Por 
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