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Volltext: Das Kaiserlich Königliche Österreichische Museum und die Kunstgewerbeschule - Festschrift bei Gelegenheit der Weltausstellung in Wien, Mai 1873

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echt erfreulich machte sich das stete Wachsen 
des Verständnisses für die Aufgaben der Kunst 
gewerbeschule in immer weiteren Kreisen be 
merkbar. Wenn sich viele Grossindustrielle 
anfangs der neuen Anstalt gegenüber zuwartend 
und spröde verhalten hatten, so sahen sie sich 
bald durch deren unleugbare Erfolge veranlasst, 
ihre Söhne, Zeichner, Modelleure in die Schule zu schicken, deren 
absolvirten Zöglingen stets sofort Stellungen in hervorragenden 
Etablissements angetragen werden. 
Zumal seit der österreichischen Kunstgewerbe-Ausstellung zur 
Eröffnung des Museums, auf welcher Arbeiten von Lehrern und 
Schülern der Anstalt, vor Allem die im Aufträge Sr. Majestät des 
Kaisers ausgeführten, sich des allgemeinen Beifalles zu erfreuen 
hatten, sind die Beziehungen zwischen der Industrie und der Kunst 
gewerbeschule die lebhaftesten geworden. Die Professoren sind 
ausser Stande, allen Wünschen nach Entwürfen zu Arbeiten in 
Glas, Thon, Metall, Holz, zu Geweben, zu Decorationen u. s. w. 
nachzukommen und haben nur zu wehren, dass ihre Schüler nicht 
vorzeitig von praktischer Thätigkeit absorbirt werden. 
ln höchst anregender Weise wirkt ferner Professor Teirich 
durch die Herausgabe der Monatsschrift „Blätter für Kunstgewerbe“, 
welche, gegenwärtig im zweiten Jahrgange, bei R. v. Waldheim 
in Wien erscheint. 
Selbstverständlich ist auch seitens der Weltausstellung die 
Schule vielfältig in Anspruch genommen worden. So wurde Pro 
fessor Storch mit der inneren Decorirung des Ausstellungsgebäudes 
betraut, verzichtete jedoch aus principiellen Gründen auf die Durch 
führung derselben; die ausgeführte Decoration stimmt auch nur 
theilweis mit seinen Entwürfen überein. Ebenderselbe leitete auch 
die innere Ausstattung und Ausschmückung des Hofpavillons auf 
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