tauchende Ware aus den mährischen, in der Um'
gebung von Tele befindlichen Werkstätten stammt. Im
XVIII. Jahrhundert, mit dem immer stärker werdenden
deutschen Einflüsse, verliert auch diese Ware ihre
kunstvolle Ausführung und ihren eigenartigen
Charakter, und geschmacklose Fabriksprodukte be'
herrschen allmählich den Markt. Man findet zwar
bis jetzt noch hie und da einen Töpfer, der seine
Umgebung mit dem gewöhnlichen Hausgerät ver'
sorgt, von einer regelmäßig betriebenen Hausindustrie
wird jedoch keine Rede sein können, so lange es
den in der letzten Zeit eiffigst gepflegten Bemühungen
um die Einführung der keramischen Industrie, be'
sonders in Südböhmen, nicht gelingen wird, bei dem
Volke selbst mehr Verständnis zu finden. Es ließe
sich zwar noch eine ganze Reihe von verschiedenen
Gewerbszweigen aufzählen und in jedem hie und da
eine Spur der ehemaligen Volkskunst und Hand'
fertigkeit finden. Die niedlichen, aus bunten Lappen
angefertigten Puppen, die im Gebirge noch häufig
vorkommende, manchmal recht komplizierte Krippe,
schön geschmiedete Kreuze auf den kleinen Dorf'
friedhöfen, aus dem Zündschwamme genähte Mützen,
hölzerne, buntbemalte Wanduhren, selbstangefertigte
primitive Geigen, schöne Dudelsackpfeifen, alter
Granatschmuck und mit falschen in der Turnauer
Gegend bis jetzt noch erzeugten Edelsteinen ge'
schmückte Knöpfe, Kämme, Stecknadeln etc. — alle
diese in den Museen jetzt auf bewahrten Gegenstände
sind stumme Zeugen einer vergessenen, größtenteils
auch verloren gegangenen Volkskunst.
68