PERSISCHE TEPPICHE. — KIRMAN. 79
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Der hiesige Verkaufspreis per Teppich — Stücke von
bedeutenderer Grösse werden in Europa nur höchst selten
angetroffen — beträgt von 70—100 fl. je nach Grösse und
Qualität.
Teppiche, welche den eben genannten in Structur.
Wolle und Dessin ähnlich sind, werden auch, jedoch in
minderer Qualität, in dem südlich von Yezdechast auf dem
bis zu 7000 Fuss ansteigenden Hochplateau gelegenen Orte
Dehbid erzeugt.
KILIM.
In Südwestpersien werden auch glatte, gewirkte
Teppiche und zwar in der Gegend von Schuschter an¬
gefertigt. Sie heissen Djoule. sind zottig an der Rückseite
und sehen den Jacquardgeweben ähnlich. Es befindet sich
kein Stück davon in der Ausstellung.
KI RMAN.
Die Teppiche, welche in der im Südosten Persiens
zwischen den Provinzen Fars und Khorassan gelegenen Stadt
gleichen Xamens erzeugt werden, lehnen sich im Charakter
an die Erzeugnisse des südlichen Theiles letztgenannter Pro¬
vinz an. Einst war Kirman der Mittelpunkt des Reichthums
und des Luxus, das grosse Emporium, wie Ritter schreibt,
zwischen dem Indischen und Arabischen Ocean, auf der ge¬
radesten und kürzesten Strasse nach Seistan, Khorassan, Balkh,
Bokhara. Heute ist von all den Herrlichkeiten, von denen
schon Marco Polo zu berichten weiss, nichts mehr zu'schauen.
In einer Richtung hat aber Kirman seinen altbewährten Ruf
bewahrt, und das ist als ein Centraipunkt für Textilerzeugnisse
aus ausgezeichneter Wolle, welche zu einer Art von Kaschmir- .
shawls verwebt wird. Diese Wolle stammt von einer weissen
Ziegenart, deren Flaumwolle, als die zarteste, wie gesagt