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Österr. Kunsttopographie, XVI; Hans Tietze, Die Kunstsammlungen
der Stadt Salzburg, XX, 1919, S. 1461.; O. Fischer, a. a. O..
S. 50 f.
Tietze bemerkt zutreffend, daß der Stil der Gemälde eher eine etwas
frühere Entstehung (vor 1440) annehmen ließe.
70—71. DIE HEILIGEN PRIMUS UND HERMES
Tempera auf Tannenholz, 129 X 71 cm, äußere obere
Ecken stark abgeschrägt. Die Inschriften auf den Bändern,
teilweise beschädigt, lauten: Primus: ,, impera-
toris celestis decretis consensit.“; Hermes: „Vitam non
perdidi sed mutavi in nomine Domini.“ — Salzburg,
Städtisches Museum.
Salzburger Maler um 1450.
Als Provenienzort wird Aigen bei Salzburg oder der Lungau an
gegeben. Jedoch dürfte in dem Umstande, daß Primus und Hermes
die Patrone von Hofgastein sind, der Hinweis auf den Ursprungsort
der beiden Bilder enthalten sein.
Beide Bilder wurden von R. Stiassny (Repertorium für Kunstwissen
schaft XXV) als vermeintliche Spätwerke des Michael Pacher erwähnt,
von W. Suida (Repertorium, XXXI), S. 39 f.) O. Fischer (a. a. O.,
S. 66 ff.) für Konrad Laib in Anspruch genommen, während H. Voss
(DerUrsprung desDonaustils, Leipzig 1907, S.67,Anm.) und H. Tietze
(Kunstgeschichtliche Anzeigen 1910, S. 49) nähere Beziehung zu dem
mit der Aufschrift „d. Pfenning als ich kun“ versehenen Kreuzigungsbilde
der Wiener Galerie annehmen. Später hat R. Stiassny (Repertorium,
1911) die beiden Bilder für zwei verschiedene Maler in Anspruch
genommen, was zutreffend sein dürfte.
72. MARTYRIUM DES HEILIGEN THOMAS BECKET,
ERZBISCHOFS VON CANTERBURY
Dieser wird von normannischen Adeligen an den Stufen
des Altars erschlagen. Rückseite (ehemals Innenseite):
der Löwe, Symbol des Evangelisten Markus. Tempera