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Volltext: Das k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie

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Gründung des Museums zugenommen hatten. Während das Museum 1864 nur 
mit geliehenen Gegenständen eröffnet worden, war das erkaufte Eigenthum der 
Zahl nach weitaus überwiegend und erfüllte die Räume und Vitrinen, scheinbar 
wenigstens, in genügender Weise, so dass es nicht mehr nöthig war, die Hof 
sammlungen noch länger leihweise in Anspruch zu nehmen. Insbesondere zeigte 
sich die keramische Abtheilung, sowie die Glassammlung bereits sehr 
umfassend nach den Arten, wenn auch mehr vorragende Stücke zu wünschen 
waren. Die antiken Thongefässe waren durch einen grossen Ankauf bei 
Castellani in Rom höchst glücklich nach Formen und Bedeutung vertreten; 
französische Faiencen waren durch Schenkung und Bemühen des Curators von 
Friedland in schöner Auswahl vorhanden. Wiener Porzellan, nebst einer Collection 
von Meissen und verschiedenen französischen Fabriken war dem Museum aus 
der Erbschaft der aufgehobenen Wiener Porzellanfabrik zugefallen; eine Sammlung 
von Majoliken, welche durch Ankauf und Schenkung reichlich vermehrt wurde, 
war dem Museum wenigstens auf längere Zeit aus dem Besitze des Klosters 
Neustift in Wiener-Neustadt gesichert; ostasiatisches Porzellan hatte die Expedition 
nach China und Japan durch Vermittlung des Generalconsuls v. Scherzer 
herbeigeschafft. Zu der Glassammlung hatte ein bedeutender Ankauf in Dresden 
von mehreren hundert Stücken, theils venetianischen, theils deutschen Ursprungs, 
theils aus geschliffenen und gravirten böhmischen Gläsern bestehend, den Grund 
gelegt. Antikes Glas der mannigfachsten Art und Technik, zumeist freilich nur 
Fragmente, brachte ein Ankauf in Rom; orientalisches Glas aus Palästina sendete 
der Generalconsul Walcher v. Moltheim, und die Weltausstellungen gaben 
Gelegenheit, Erwerbungen in englischem, französischem und im neu erstandenen 
venetianischen Glase zu machen. 
Langsamer vollzog sich die Ansammlung älteren und grösseren Mobiliars, 
auf dessen Erwerbung man schon um des Raummangels willen während der 
Periode des Ballhauses hatte meist Verzicht leisten müssen. Die Möbel aus dem 
XV., XVI. und XVII. Jahrhundert, zum geringen Theil auch aus dem XVIII., 
wie sie gegenwärtig den grossen Oberlichtsaal (Saal IV) füllen, sind daher fast 
sämmtlich erst seit der Uebersiedlung in das neue Haus erworben. Gelegenheit 
dazu gab insbesondere eine Specialausstellung älterer Möbel im Museum selbst und 
sodann ein Besuch des Hofrathes v. Eitelberger in Paris, welcher eine Collection 
französischer Möbel, theils alte Originale, theils deren Nachbildungen, ankaufte. 
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