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Volltext: Monatszeitschrift II (1899 / Heft 11)

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Bergen weilen, keine Mauer hemmt seine Blicke, kein Zwang seine 
Stimme. Mit den Thieifen lebt er; sie liebt er und die Erde, die sie 
gezeugt. An einem Tage kam er ins Dorf; da fand er eine klagende 
Giovanni Segantini, Ruhe 
 
Mutter über den Leichnam der Tochter gebeugt. Und in den Trauer- 
worten kehrt immer der Satz wieder: „Sie war so schön - und 
ich habe nicht einmal ihr Bild." Dieses Erlebnis berichtet die 
Schriftstellerin Neera nach einem Briefe Segantinis, und sie sagt, 
hier sei der Anlass zu den ersten zeichnerischen Versuchen gelegen. 
Es ist schön, an eine solche Ursache zu glauben, und man darf 
sich nicht dadurch irre machen lassen, dass auch von Giotto ein 
Gleiches mitgetheilt wird, denn es wiederholt sich das Spiel der 
Natur mit jedem Tage. 
Das aber wissen wir: einmal überraschten die Bauern, deren 
Herden der Junge hüten sollte, den Wächter, als er mit Kohle ein 
Conterfei seines Lieblingsthieres entwarf. Und dieses Bildnis sprach 
so laute Worte zu den Älplern, dass sie den Schweinehirten nach 
Mailand schickten, ihn das Malen lernen liessen. Aus seinen Höhen 
muss er wieder in die Stadt. 
Von dem Jünglingsalter Giovanni Segantinis wissen wir jedoch 
noch eine zweite Episode. Sie steht im Widerspruche mit seiner 
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