tiefgehöhltem Faltenwurf; ein kostbares Bruchstück des Parthenonfrieses (obere Hälhze
zweier Pferde und eines reitenden Epheben; eine bacchische Tänzerin von schönstem
Schwung; mehrere interessante Torsos (Niobide? Herakles); eine marmorne Epheben-
inschrift. Sehr dekorativ ist eine kolossale weibliche Sitziigur
(Sabina?), desgleichen zwei mächtige Isis-Statuen, die eine
I ' - ' aus schwarzem und gelblichem Marmor (später als „Venezia"
I mit dem Bucentoro bereichert), die andere durch ihre „jüdi-
' I - ' I schen" Züge auffallend, worauf sich auch eine Renaissance-
. - ' Inschrift bezieht. Ferner ein Standbild des Augustus als
' ' ' . ' Pontifex, in späterer Zeit mit Stab und Schale aus vergol-
detem Holz ausgestattet. Zwei prächtige römische Marmor-
sarkophage (Raub der Proserpina, Löwen- und Antilopenjagd)
I 9 Q ' sind trefflich erhalten. Ebenso einige antike Porphyrvasen. In
der Säulenhalle wimmelt es von römischen Büsten und allerlei
X.ß w" klassischen Fragmenten. Eine etruskische Aschenkiste in
I s Alabastermarmor hat ein energisches Relief des Char0ns-
' 7!" I
nachens. Die Renaissance tritt imposant in dieses Ensemble
I N ein. Ein meisterhaft mit Rankenornament geschmückter
Wandsarkophag und eine figurengeschmückte Marmorbor-
Dgkoraüve Smdgegrachkuß, düre aus Palazzo Venezia sind Hauptstücke. In den Kabi-
Salzburg) netten enthalten Glasschränke massenhafte Anticaglien jeder
Art; auch Glas und Edelmetall. Die römischen Ausgrabungen
aus Ödenburg hat der Erzherzog selbst gesammelt. Ein Kabinett christlicher Kunst, vorn
Bildhauer Costenoble wirksam arrangiert, enthält Stücke ersten Ranges, namentlich an
der Altarwand mit der großen Nische, in der ein frühitalienisches, zierlich poly-
chromiertes Triptychon mit Reliefs aus dem Leben der heiligen Barbara Bewunderung
erregt. Dann folgen große Säle voll erlesener Prachtstücke aus den letzten vier Jahr-
hunderten. Eine Sammlung üppig ornamentierter Kaminsimse und die von Elfenbeinreliefs
strotzenden venezianischen Brautkassetten, eine virtuos modellierte Bleischüssel mit Krug
und so weiter stammen aus der Renaissance. Eine Sammlung von geschnittenen Halbedel-
steinen, darunter viele Porträts, gibt Schaustoff für Stunden. Die Prachtphantasie der
Barock- und Rokokozeit läßt Tafelaufsätze und andere Schmuckstücke aus Bernstein,
Bergkristall, Korallen und anderen Edelstoffen erstehen, deren virtuose Arbeit alle
Anerkennung verdient. Ein elfenbeinerner Bischofsstab von reichern Farbenschmuck
schlägt die byzantinische Note an. Noch aus der Empirezeit ist ein kolossaler Tafelaufsatz
in luxuriösem Piranesi-Stil zu bewundern (ein ganzer Zirkus Maximus mit Wagen-
rennen, die Spina mit lauter modellartigen architektonischen Objekten aus kostbaren
Stoffen besetzt). Und dazwischen an allen Wänden, auf und in allen Schränken
mannigfachste Kleinkunst in allen Materialien, Techniken und Zeitstilen. Ein Pan-
orama von Kunst und Kuriosität, von dem ein kurzer Überblick gar keinen BegriFi
geben kann.