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ausländischer und mehr Gemälde lebender amerikanischer Maler. Es wäre
daher richtiger gewesen, die Ausstellung direkt als eine Beweisführung der
Vollwertigkeit der auf ameri-
kanischen Boden verpflanz-
ten und zu einer nationalen
Schule erstarkenden Nach-
folgeschaft der Barbizonisten
zu bezeichnen. Denn von
ausländischer Malerei ist es
ganz besonders die Barbi-
zon-Schule, welche in der
vergleichenden Ausstellung
zu Worte gekommen ist. Ich
habe schon in meinen
früheren Aufsätzen über
amerikanische Malerei dar-
gelegt, wie die Keime dieser
französischen Richtung hier
Wurzel schlugen und verän-
derte, aber treffliche Resul-
tate erzeugten. Die Ver-
wandtschaft mitden Meistern
von Barbizon wurde gerade
in dieser Ausstellung un-
gemein deutlich klargelegt,
zugleich aber allerdings der
Beweis geliefert, daß unsere
besten Meister die Nachbar-
schaft der großen Franzosen
nicht zu scheuen brauchen.
Da auf dieser Ausstellung die Barbizon-Schule und ihre amerikanische
Tochter „the tonal school of America" vorwiegend vertreten war, so
ist es sehr begreiflich, daß das Landschaftsbild in weit überwiegendem
Maße vorhanden war. Daraus ergibt sich schon, daß bei einer anderen
Zusammenstellung das Resultat sehr verschieden ausgefallen sein würde.
Denn die amerikanische Malerei steht im Figuralen noch bei weitem nicht
auf so sicheren Füßen wie in der Landschaft. Wohl haben wir auch darin
bedeutende Maler, aber deren sind wenige. Sie hängen noch weit mehr
vorn europäischen Studium und daher der europäischen Beeinflußung ab.
Sie zeigen daher amerikanische Kunst noch weit unvollständiger als die
Landschaft. Unter den Jungen findet die amerikanische Kunst im Figuralen
jetzt immer reichlicher, immer eigenartiger werdende Vertretung. Unter
denjenigen aber, die zu einer so exklusiven, aus dem Privatbesitz unserer
Krösusse zusammengestellten Ausstellung Zulaß fanden, also schon einen
Henri Regnault, Die Pferde des Achilles (nach einer von "The
Press" überlassenen photographischen Aufnahme)