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haft erst nach 1511 gefertigt, die Grabtafel des Schrofenstein könnte späte-
stens im Todesjahr des Meisters, 151g, entstanden sein. Der Fürstbischof
aber starb erst 1521. Wollte man aber selbst annehmen, daß dieser sich
seinen Stein schon vor 151g hätte fertigen lassen, so ließe sich doch durch
diese Zeitdifferenz von rund acht Jahren der künstlerische Vorrang dieses
weit reiferen und eleganteren Werkes nicht erklären." Der Reliefstil und die
technische Mache desselben sind von jenen des Truchseß-Epitaphs grund-
sätzlich verschieden. Es genügt, auf die großzügige Auffassung der Gestalt
des Bischofs, noch mehr aber auf die eminent lebenswahre Durchbildung
des strengen, tiefempfundenen
Kopfes hinzuweisen, um jedes
weiteren Beweises überhoben
zu sein, daß die beiden Werke
unmöglich dem gleichen Meißel
entstammen können. Es will mir
überhaupt wenig wahrscheinlich
dünken, daß die Grabplatte des
Schrofenstein eine Tiroler Arbeit
ist. Mit den zunächst zum Ver-.
gleiche heranzuziehenden Por-
trätgrabsteinen in Brixen ergeben
sich keinerlei Beziehungen. Irre
ich nicht, so wird man_vden'
Meister im Bereiche der Sepul-
kralplastik Salzburgs, und zwar
in der Schule Hans Valkenauers
zu suchen haben.
Der Weg zu weiteren Ar-
beiten Bocksdorffers war durch
die obenerwähnten Archivnoti-
zen vorgezeichnet. Der Künst-
ler saß danach in Innsbruck. Was
lag näher, als dort zuerst nach
ihm auszusehen? In Innsbruck
selbst, das auffallend arm an ein-
schlägigen Steinmetzarbeiten er-
scheint, fand ich freilich nicht
ein einziges Werk, das irgend-
"' Es besteht kein Grund, anzunehmen,
daß die ganze Umschrift der Grabplatte des
Schrofenstein, falls das Relief schon zu Leb-
zeiten des Fürstbischofs gefertigt worden wäre,
erst nach dessen Tod eingemeißelt worden
wäre. Gewöhnlich brachte man sogleich die
Legende an und sparte nur den Raum für das Abb. 7. Grabplatte des Oswald von Hausen im Kreuzgang
später einzuüigende Todesdatum auf. von Stift Wilten bei Innsbruck
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