Landen mit einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwunges zusammenhänge?
Die Geschichte lehrt uns, daß das Gegenteil der Fall ist, und daß jene Jahr-
zehnte geradezu einen Zustand tiefer wirtschaftlicher Depression bedeuten.
Man ist also zu der simplen Annahme gedrängt, daß die auffallend zahlreichen
Kirchenneubauten und -ausstattungen zu jener Zeit aus der puren Not-
wendigkeit zu erklären sind; es war eben schon jahrhundertelang nicht
mehr gebaut worden, und die alten Bauten begannen sich als nach jeder
Richtung ungenügend zu erweisen. Als die Bautätigkeit einmal wieder-
erwacht war, mag auch die Konkurrenz (und nicht bloß der Stifte unter-
einander) mitgespielt haben, wie später in der Barockzeit. Und bei der
ganz ersichtlichen Freude an der Ausstattung der Neubauten mit den „mo-
dernen" Flügelaltä-
ren (läßt doch der
Reichtum des Geret-
teten auf den Reich-
tum des Verlorenen
gerade hier einen
sicheren Schluß zu)
hat sicherlich ein
kunstpsychologi-
sches Moment mit-
gewirkt, von dem
später noch die
Rede sein soll.
Wir beginnen
unseren Rundgang
durch die gotische
Holzskulpturen-
sammlung des Lin-
zer Museums mit
einer kurzen Be-
sprechung zweier
ungefaßten Rund-
tiguren mit geflach-
tem Rücken (nicht
ganz I Meter hoch),
die sich stilistisch
enge mit den Rund-
tiguren des Käfer-
markter Altars be-
rühren, und, wie
meine Recherchen
_ nach ihrer Prove-
Abb. 7. Maner der heiligen Agathe. Meister s. w. nienz ergeben haben,