tatsächlich aus Käfer-
markt stammen dürften
(Abb. I und 2). Sie stellen
die beiden Protomartyrer
St. Laurentius (Rost er-
gänzt) und St. Stephanus
dar und haben dieselbe
grandiose Ruhe und Ge-
bundenheit des Stils, die,
bei lebendigstem Indivi-
dualisieren, die unver-
gleichliche Monumenta-
lität der Käfermarkter
Figuren (vor allem jener
imSchrein: Petrus, Wolf-
gang und Christophorus)
bewirkt. Aber auch die
psychologische Schil-
derung ist glänzend und
eines großen Meisters
würdig. Die Stimmung
des gottergebenenDrein-
blickens beim heiligen
Stephanus ist großartig
gesteigert beim heiligen
Laurentius, bei dem alles,
das schlaffe Herabhän-
gen derRechten, die leise
Neigung des KOPfCS Und Abb. 8. Enthauptung der heiligen Katharina. Meister S. W.
die Duldermiene, eine
vollkommene Ergebung in den Willen Gottes ausdrücken. Dieser Dulderkopf
hat sein nächstes Analogon im Christophorus des Käfermarkter SChTBlUS.
Und so sehr auch die beiden als Gegenstücke gemeinten Figuren parallel
wirken: wie fein sind sie innerhalb dieses Parallelismus in Stimmung und
Bewegung variiert! Auch der Virtuosität in der Führung des Schnitzmessers
sei mit einem Worte gedacht; kantig ist Fläche an Fläche gesetzt, Alles bleibt
im Charakter des geschnittenen Holzes, nichts wirkt „modelliert".
In denKreis des großen Bildschnitzers des St. Wolfganger Altars führen
uns vier von ein und demselben Altarwerk stammende, bemalte und ver-
goldete iigurenreiche Reliefs (Abb. 3 und 4) mit den Darstellungen der
Apostel, der Kirchenvater, sieben heiliger Männer und sieben heiliger Frauen
(65 : 67 Zentimeter). Auch charakteristische kostümliche Details (wie die Form
einiger Kopfbünde und der spitzschnäbeligen Schuhe) weisen noch auf die
Zeit von 1480. Was an den Meister von St. Wolfgang denken läßt, sind vor