MAK

Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 8 und 9)

Ausstellung brachte dem noch 
sehr jungen Manne einen Preis 
und es wird nicht lange dauern, 
so dürfte seiner Malweise, die 
eine sehr kühne Technik mit 
zarter Empfindung und einen 
wunderbaren Farbensinn ver- 
einigt, auch europäische Aner- 
kennung werden. Er hatte bis 
jetzt noch nicht Gelegenheit sie 
zu erlangen. 
Ein sehr vielseitiger Künst- 
ler ist Joseffi, dessen Familie aus 
Deutschland stammt, der aber 
hauptsächlich unter Bonnat in 
Paris studiert hat. Er meistert 
die Figur und die Landschaft. 
Eigentlich hätten wir ihn unter 
die hervorragenden Mitglieder der 
„tonal School" einreihen sollen, 
g aber als einem unserer aller- 
} A_ losem Mimanupomä, besten, wenn nicht als dem besten 
der Miniaturmaler Amerikas 
gebührt ihm noch ein besonderer Platz. Seine Miniaturen sind nicht nur Bild- 
nisse, sie sind Miniaturgemälde im besten Sinne des Wortes. Trotz des kleinen 
Formates liegt viel grosszügige Auffassung in ihnen und der Farbensinn, der 
Joseffis Landschaften auszeichnet, kommt ebenso seinen Porträten zugute. 
Auch William Kline Fair ist ein sehr vielseitiger junger Künstler, der in 
den letzten Jahren gerechterweise viele Auszeichnungen erfahren hat. Die 
amerikanische Geschichte, die griechische Mythologie, die Landschaft mit 
Figuren, die gleichsam deren Stimmung versinnlichen, sind sein Gebiet. Du 
Mond ist als Lehrer der Arts students League, als Maler von idealen Kompo- 
sitionen, sowie von reizvollen Landschaften, als auch als Illustrator gleich 
beliebt. Ed. A. Bells zarte nebelhafte Bildnisse appellieren gewaltig an einen 
sehr verfeinerten Geschmack. Wallcotts etwas flache Kompositionen, die 
viel Anklang gefunden und Preise erworben haben, mögen ebenfalls nicht 
unerwähnt bleiben. 
Klara Mc. Chesneys ganz auf holländischen Vorbildern beruhende Kunst, 
ihre manchmal sogar an Israels gemahnenden Charakterköpfe gehören auch 
noch zu dem, was nie in unserer Ausstellung übersehen werden kann, ebenso 
Louis Moras farbenvolle Kompositionen. 
Mrs. Skott und Frieda Volker Rechmond stehen an der Spitze der 
Blumenmaler. Der ersteren Arbeiten sind mehr suggestiver Art, die der 
letzteren farben- und formenfreudige Bilder. 

	            		
Und nun zum Schluss! Ich fühle, dass ich viele über- sehen musste, die es nicht verdienen, aber das Feld unserer Malerei ist ein zu grosses geworden, als dass es in einer Abhandlung zu bewältigen wäre. Ich konnte nur hervorragende Erschei- nungen aus allen Gebieten hervorheben, zu erklären versuchen, welche Elemente und Richtungen bei uns vor- walten, dabei die Entstehung und das I-Ieranblühen unserer ganzen jungen Künstler- schaft im Auge behaltend. Auch war mein Streben, hier zu charakterisieren, nicht zu kritisieren, da es sich nicht um einen Ausstellungs- bericht, sondern um ein Gesamtbild amerikanischen Kunstlebens auf dern Felde der Malerei handelte. Die Schilderung ist lückenhaft, dessen bin ich mir wohlbewusst, aber die Zukunft gibt mir vielleicht die Gelegenheit, auszufüllen und auszugleichen. Meridianmesser, französisch, zuletzt Hofburg Wien DIE BRONZEN IM HOF-MOBILIEN-DEPÖT IN WIEN SCP VON EDUARD LEISCHING- WIEN Sie IE vor kurzem erfolgte Schaffung eines Hof- Mobilien-Depöts, welches in der Mariahilfer- strasse 88 in einem umfangreichen Gebäude untergebracht wurde, ist mit grosser Freude zu begrüssen. Hier werden alle augenblicklich nicht im Gebrauche stehenden Einrichtungs- gegenstände der Hofburg und der kaiserlichen Schlösser und Residenzen wie Schönbrunn, Laxenburg, Hetzendorf, Salzburg, Hellbrunn, Innsbruck u. a. vereinigt, um fallweise wieder in Verwendung zu treten. Eine unendliche Fülle historisch und künstlerisch wertvollen Materials hauptsächlich des XVIII. und XIX. Jahrhunderts ist da zusammengebracht worden, I800 Möhelwagen-
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