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Volltext: Monatszeitschrift XVI (1913 / Heft 8 und 9)

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sei. Dieser Einwand läßt sich aber sofort durch den Hinweis auf das be- 
kannte Bronzetaufbecken im Dorn zu Salzburg, das Meister Heinrich im 
]ahre I 321 fertigte, entkräften. Auch dort erscheint Vitalis schon im Schmucke 
des Nimbus, und die Beischrift nennt ihn: S. Vitalis." Übrigens ist dieser Fall 
keineswegs vereinzelt. Vitalis galt eben damals schon als „heiligmäßig". 
Nachdem sich die Rechnungseinträge von x497 nicht mit unserer Platte 
inEinklang bringen sungen ein unge- 
lassen, müßten sie fähresBild derTum- 
sich auf einenGrab- ba mit acht Säul- 
stein beziehen, der chen, auf denen die 
nunmehr verschol- Platte ruhte, ent- 
len ist. Für dessen worfen zu haben. 
Gestalt ergeben sich Hierfür spricht, was 
aber keinerlei An- die oben erwähnten 
haltspunkte. Rafael Quellenw" und am 
Sadeler gibt in des besten vielleichtjo- 
Raderus Bavaria hannes Steinhauser 
sancta" von zirka in seiner vita S. 
16:5 ein Bild einer Vitalis über das 
Tumba, auf deren Grab zu berichten 
Deckplatte die Ge- wissen: „hunc lapi- 
stalt des Heiligen dem innixum fuisse 
mit über der Brust sexcolumnis,sub co- 
gefalteten Händen lumnis autem fuisse 
in I-lochrelief aus- aliud marmor etper 
gemeißelt war illud inferius mar- 
(Abb. 27). Aus dem mor excrevisse li- 
Stiche Schlüsse auf lium" und an an- 
den Stil der Figur zu derer-Stelle erwähnt 
ziehen, ist unmög- er des „lapidis mar- 
lich, ja unstatthaft. morei innixi super 
 
ein iel- se columnas sub 
Sadelersch tv Abb. 29. Grabstein des Marünus Räuter aus der  _ , 
mehr nur nach all- St Andnaskqw", in 5,1mm; quibus hormnes po- 
gemeinen Anwei- terant devotionis 
causa irrepere et pavimentum interius sepulchri deosculariWi- Außerdem wird 
uns berichtet, daß bei der Öffnung der Gruft im Jahre 1627 „die sechs Säulen 
weck gebrochen und das Grab auch umb zwei Schuch etwas von dem 
Altar" (des heiligen Andreas) zurückgesetzt worden seirH Damals erhielt 
das Grabmal dann die Gestalt einer Scheintumba, wie sie uns Abt Amandus 
Pächler schildert (Abb. 28): „in angulo Meridionali Ecclesiae nostrae juxta 
"' Hans Tietze, Die kirchlichen Denkmal: der Stadt Salzburg, Wien 19:2, S. 35, und Tafel lV. 
m" Matthäus Raderus, Bavaria sancta, München i6x5, II, S. 37. 
"n Siehe Anmerkung S. 458. 
1' Amandus Päcbler, Disquisitiones in vitam et miracula sanctissimi Vitalis, Salzburg 1663. S. 8x. 
1-1" Amandus Pächler, Historische Beschreibung vom Leben des heiligen Viralis, Salzburg 1663, S. 86.
	        
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