sowie die Bildung förmlicher Flechtungen
durch den sogenannten Augverband
charakterisiren die bei Herstellung der
Kreuze aus der zweiten Hälfte des XVI.
und dem Beginne des XVII. Jahrhunderts
übliche Schmiedetechnik. Die freien Endun-
gen dieser älteren Grabkreuze sind grössten-
theils durch kunstvoll hergestellte tulpen-
förmige Blumen, deren Blätter mehrfach
gothische Abspitzungen erkennen lassen,
'- geziert, wobei die einzelnen Blattgruppen
an das Stabende geschweisst sind. Unter-
halb derartiger Endungen des Kreuz-
stammes finden sich bei den Kreuzen
mittelalterlichen Stils Fähnchen aus Eisen-
blech angebracht, welche ursprünglich
wohl in den Farben der Osterfahne bemalt
waren. An Stelle dieses Auferstehungs-
Symbols tritt bei den Grabkreuzen der
Renaissance die im Umriss aus Eisen-
blech geschnittene bemalte oder vergoldete
Figur des Erlösers, welche den oberen
Abschluss bildet.
Das aus Rundeisen hergestellte Ran-
kenwerk älterer Grabkreuze ist stellenweise
e e- durch angeschweisste Flachstücke in den
XVIII-J-hrhunden-Sßblindßß Formen von Blattkelchen und Figuren
belebt, wobei keine Treibarbeit zur An-
wendung kam, sondern ausschliesslich durch
Schrotten oder Punziren die Contouren und
Zieraten innerhalb der Fläche zur Geltung
gebracht wurden.
Dieser Verzierungsweise solcher Ranken
reiht sich am Beginne des XVII. jahrhunderts
die an, bei der durch Flachschlagen einzelner
Stellen des Rund- oder Stabeisens kleine
einfach abgerundete Blätter entstanden.
Hierauf folgen dem Zeitpunkte ihrer Herstellung
nach frei getriebene an die Ranken geschweisste
oder durch Eisenringe („Bünde") befestigte
Blätter mit geschroteten Rippen. xvm. Jahrhundert, Niederdorf