Schopf an einem Hause in Schopernau
die fürschrifft begert haben" (Band II, Seite 265, Nummer 1508; vergleiche
auch Band II, Seite 265, Nummer 1509 und Seite 267 Ff. Nummer 152i).
„IQ. April 1598: Zu Genanten des größeren rathsi" seyen für dißmahl
bei einem rathe ertheylt . . .
15. Melchior Horchamer, kandelgießer" (Band II, Seite 269, Nummer
1531).
Die erwähnte, bisher unbekannt gebliebene Arbeit von Melchior
Horchaimer ist der auf der Tafel, die diesen Zeilen beigegeben ist, abge-
bildete Zinnkrug. Seine Höhe beträgt bis zum oberen Rande rz,25 Zenti-
meter, einschließlich des auf dem Deckel befindlichen Knaufs 17,75 Zenti-
meter. Der äußere Boden hat einen Durchmesser von 10,75 Zentimeter und
trägt einen ziemlich undeutlichen Zinnstempel, der eine von einer Krone
überragte fünfblätterige Rose aufweist, in deren Mitte das Nürnberger
" Die "Genannten des größeren Rats" (auch kurzweg als „Gensnnte" bezeichnet), deren nicht lest
bestimmte, in der Regel um 200 sich bewegende Anzahl zeitweilig bis auf 500 anwuchs, nahmen eine gewisse
Mittel- und Mittlerstellung zwischen dem souverän regierenden kleineren (engeren) Rate und der Bevölkerung
Nürnbergs ein und rekrutierten sich aus den verheirateten Patriziern, Mitgliedern anderer ehrbzrer Geschlechter
und angeseheneren Handwerkern. Ihre Wahl hing von dem kleineren Rate ab. Sie wurden nur in gewissen
Fällen (zum Beispiel vor Aulerlegung neuer Steuern, bei drohender Kriegsgefnhr und bei der Wahl des kleineren
Rates) zusammengerufen und zugezogen. Ihre Stellung entsprach ungefähr der der heutigen Stadtverordneten.
Näheres bei Reicke, Geschichte der Reichsstadt Nürnberg, Nürnberg, Raw, 1896, Seite 264 ff. und Sander, die
reichsstädtische Haushaltung Nürnbergs, Leipzig, Teubner, 1902, Seite 54 bis 61.