welches derartig bearbeitete Halbedelsteine
sehr liebte, aber, wie aus der Adresse des
Genfer Uhrmachers Caulliate hervorgeht,
erst aus der Zeit um 1725 stammend, dann
eine sechsseitige Bernsteinuhr, etwa in der
Form einer Tomate, welche die bisher
nicht nachgewiesene Signatur des Uhr-
machers Johann Mundschloer trägt. Er
scheint dem Namen nach ein Schweizer
oder Süddeutscher gewesen zu sein. Es
wäre kunstgeschichtlich recht wichtig,
wenn allmählich die Namen der Uhrmacher
in den größeren Städten? publiziert würden,
in denen nachweisbar die Uhrenindustrie
blühte. Als drittes Werk ist bei Migeon
eine Tulpenuhr aus vergoldetem Silber mit
der Uhrmacheradresse „Draque a Nerac"
abgebildet, die wohl auch dem Ende des
XVII. Jahrhunderts entstammt und am
nächsten mit der in unserer Fig. r mitgeteil- Abb. 29. Goldene emaillierte Formuhr als
ten Genfer Uhr verwandt ist. Harte (Sammlung däilixrlau Dr. Gustav Bloch,
Das ist im ganzen und großen das
hauptsächliche, bisher in der Literatur bekanntgegebene Material über
Formuhren. Natürlich Findet sich solches
vereinzelt auch in den Handbüchern,
Museumskatalogen und Auktionskatalogen
beschrieben und im Bilde vorgeführt; es
wird sich die Gelegenheit ergeben, dieselben
im Verlaufe der weiteren Darstellung an-
zuführen.
Hier sei nur noch mitgeteilt, daß auch
der verstorbene Schah von Persien, der
durch seine Tournee durch Europa be-
kannt ist, eine Sammlung von Formuhren
besessen haben soll, was um so begreiflicher
ist, als möglichst bunt emaillierte Genfer
"' Für Wien kämen die Archivalien der „Großuhrmachew
in Betracht, die im Archiv der Stadt Wien aufbewahrt wurden,
ferner die der „Kleinuhrmachew, welche sich noch irn Besitz
der dortigen Genossenschaft befinden. In den von Haidecki und
Starzer herausgegebenen "Regesten zur österreichischen Kunst-
geschichte" (Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, I. Ab-
teilung, Band Vl, Wien 1908) sind nur folgende Uhrmacher-
namen angeführt: Felix Eberle, Matthias Engelhart, Albrecht
Abb. 30. Goldene emaillierte Forrnuhr als Erb, Johann Michael Glöss, Georg Heintz, Matthias Keck,
„wilde Harfe" (Sammlung der Frau Dr. ]ohann Kleinschrnid, Georg Sartor, johann Schmidtbauer,
Gustav Bloch, Wien) Georg Sitzbeck und Matthias Wimmer.