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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 1 und 2)

welches derartig bearbeitete Halbedelsteine 
sehr liebte, aber, wie aus der Adresse des 
Genfer Uhrmachers Caulliate hervorgeht, 
erst aus der Zeit um 1725 stammend, dann 
eine sechsseitige Bernsteinuhr, etwa in der 
Form einer Tomate, welche die bisher 
nicht nachgewiesene Signatur des Uhr- 
machers Johann Mundschloer trägt. Er 
scheint dem Namen nach ein Schweizer 
oder Süddeutscher gewesen zu sein. Es 
wäre kunstgeschichtlich recht wichtig, 
wenn allmählich die Namen der Uhrmacher 
in den größeren Städten? publiziert würden, 
in denen nachweisbar die Uhrenindustrie 
blühte. Als drittes Werk ist bei Migeon 
eine Tulpenuhr aus vergoldetem Silber mit 
der Uhrmacheradresse „Draque a Nerac" 
abgebildet, die wohl auch dem Ende des 
XVII. Jahrhunderts entstammt und am 
nächsten mit der in unserer Fig. r mitgeteil- Abb. 29. Goldene emaillierte Formuhr als 
ten Genfer Uhr verwandt ist. Harte (Sammlung däilixrlau Dr. Gustav Bloch, 
Das ist im ganzen und großen das 
hauptsächliche, bisher in der Literatur bekanntgegebene Material über 
Formuhren. Natürlich Findet sich solches 
vereinzelt auch in den Handbüchern, 
Museumskatalogen und Auktionskatalogen 
beschrieben und im Bilde vorgeführt; es 
wird sich die Gelegenheit ergeben, dieselben 
im Verlaufe der weiteren Darstellung an- 
zuführen. 
Hier sei nur noch mitgeteilt, daß auch 
der verstorbene Schah von Persien, der 
durch seine Tournee durch Europa be- 
kannt ist, eine Sammlung von Formuhren 
besessen haben soll, was um so begreiflicher 
ist, als möglichst bunt emaillierte Genfer 
"' Für Wien kämen die Archivalien der „Großuhrmachew 
in Betracht, die im Archiv der Stadt Wien aufbewahrt wurden, 
ferner die der „Kleinuhrmachew, welche sich noch irn Besitz 
der dortigen Genossenschaft befinden. In den von Haidecki und 
Starzer herausgegebenen "Regesten zur österreichischen Kunst- 
geschichte" (Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, I. Ab- 
teilung, Band Vl, Wien 1908) sind nur folgende Uhrmacher- 
namen angeführt: Felix Eberle, Matthias Engelhart, Albrecht 
Abb. 30. Goldene emaillierte Forrnuhr als Erb, Johann Michael Glöss, Georg Heintz, Matthias Keck, 
„wilde Harfe" (Sammlung der Frau Dr. ]ohann Kleinschrnid, Georg Sartor, johann Schmidtbauer, 
Gustav Bloch, Wien) Georg Sitzbeck und Matthias Wimmer. 
 

	        
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