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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XII (1897 / 5)

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.,Secund o: ihm ad dies vitae die Administration über berührte Fabri- 
que gegen allermildeste Gestattung einer freyen Wohnung, und Darreichung 
eines jährlichen Salarii pr. 1500 jl. {u überlassen; wo übrigens er sich 
allerhöchsten Anordnungen und Befehlen willigst und gehorsamst unter- 
werße: in gleichem auch das von ihm erfundene Arcanum keinem 
andern Menschen als seinem Stief-Sohn Carlo (welchem er es bereits 
vor etlichen Jahren vertraut habe) {u entdecken und {u ojenbaren, nicht 
minder ernannte Erfindung des Borqellains schriftlichen {u verfassen, 
und ohne mindester Verhellung, sub Juramento, Ihro känigl. May. aller- 
unterthdnigst {u Füßen {u legen, er sich hiemit ausdrücklich verbinde. 
Dieweillen jedoch" 
„Tertin: seine Ehe-Würtin auch ihr völliges Vermögen hinein 
verwendet hat; als lebe er der weiteren allerunterthänigsten Zuversicht, 
dass selbe nach seinem Tod, Lebenslang so ferne sie unverheürathet 
bleiben werde, mit jährlichen 600 jl. Pension allergnädigst begnadiget 
werden möchte". 
Am 10. Mai 1744 unterzeichneten du Paquier und die Bevoll- 
mächtigten der zur Uebernahrne der Fabrik von der Kaiserin designirten 
Hofbancodeputarion den Kaufcontract"), auf Grund dessen du Paquiefs 
Porzellanmanufactur in den Besitz des Staates überging. - Am gleichen 
Tage übernahmen der „Buchhalterey-Raith-Ofiiciet" Franz Carl Mayer- 
hofer und der „königl. Obereinnehmer bei der Hauprmauth und Banco- 
Bon-Zahlmeister" Peter le Compte die neue k. Aerarial- 
Porzellan-Manufacrur im Namen des Staates. 
Du Paquier verblieb, seinem eigenen Wunsche gemäß, auf Grund 
des Kaufcontractes, in dem er sich verpliichtet hatte, „der Rzrqellan- 
fabrique, solang ihme Gott das Leben fristen werde, nach seinem Wissen 
und Gewissen mit der {ur ferneren Erreugung nöthigen Direction vor- 
{ustehen und alles was gur mehreren Aufnahm derselben erforderlich, 
nach seinen Kräften beigutragen", Director der Fabrik unter Mayerhofefs 
Administration und der Oberleitung seitens der Bnncodeputation. 
Es war begreiflich, dass sich du Paquier auf die Dauer nicht in 
die neuen Verhältnisse schicken mochte, die ihm eine mehr oder minder 
untergeordnete Stellung innerhalb der von ihm in's Leben gerufenen und 
mit dem Aufgebote all' seiner Kräfte durch 26 Jahre fortgeführten Fabrik 
Dem constiiuierten Agenten Norbert Am. Bernhard, seinen simulierten Lohn 
durch Ein Jahr. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20011. A 
Dem H. Dri v. Thron als bestelllem Advocaten was seine Iixpens Spezi 
ficatian ausweisen wird . . . . . . . . . . (150) - -- 
Claudues Innocmtiua du Puquier m. p. 
Der Schuldenstand der Fubrik betrug somit 31500 Gulden. wozu noch die rück- 
atlndigen Interessen des Gudenuäschen und des smdtischrn Darlehens und die Steuern 
kommen. 
 
u) Aufbewnhrl im k. u. k. Hofkammernrchiv.
	        
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