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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1874 / 100)

Minhellunuen das k. k. llesterreiuh. Museums 
KUNST UND INDUSTRIE. 
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) 
Am I. eines jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.- 
' Redncteur Bruno Buoher. Expedition von C. Gerolfs Sohn. 
Man abonnin im Museum, bei Gerold 8x Camp, durch die Postansmlten, sowie durch 
alle Buch- und Kunsthandlungen. 
Nr, 190, WIEN, 1. JANUAR 1874. 
 jralirg. 
 
Inhalt: Die Anfgaben des heutigen Zeichcnunlerrichtcs. - Chemisch-technische Versuchs-Anstalt für 
Kerlnuk, Glas und Emul. - Erster kunsrwissznschaßlicher Cungress in Wien. lSchluss.) - 
Die Erwerbungen auf der iNelrgusslellung. - Verzeichnisse verkänllicher Gypsabgüsse. - 
Jonmni-Revue. - Kleinere Mmhellnngen. - Fortsetzung des Bibliolllekskßtaloges. 
Die Aufgaben das heutigen Zeichenunterrichtes. 
Vortrag. gehalten am 6. November 1873 im Oesterr. Museum von Dir. v. Eitelberger. 
Mit immer stärkerem Drängen tritt heutigen Tages die Forderung 
auf, den Zeichenunterricht zu einem allgemeinen Unterrichtegegenstande 
zu erheben. Nicht blos derjenige, welcher Künstler werden will, nicht 
blos der Kunsttechniker und der Handwerker soll heutigen Tages zeich- 
nen können; auch diejenigen, welche Naturwissenschaften treiben, be- 
dürfen der Zeichenkunst, sowie diejenigen, welche sich mit Alterthums- 
kunde, mit Erdkunde beschäftigen, zeichnen müssen können. Wenige 
Zweige der weiblichen Handarbeit giebt es, welche nicht durch die Fer- 
tigkeit im Zeichnen wesentlich gefördert würden; von der grossen Anzahl 
derjenigen nicht zu sprechen, welche im Zeichenunterrichte ein Mittel 
zur Förderung allgemeiner Bildung suchen. Unter diesen Umständen 
darf man sich nicht wundern, dass die Frage der Regelung des Zeichen- 
unterrichtes immer eingehender erörtert wird. Giebt man einmal zu, - 
und das muss man heutigen Tages, - dass der Zeichenunterriciht ein 
wesentliches Mittel zur Förderung der Volkswohlfahrt, eine unentbehrliche 
Hilfe zur Pflege einer grossen Anzahl von Wissenschaften, und zugleich 
ein Förderungsrnittel allgemeiner menschlicher Bildung ist, so wird man 
den Zeichenunterricht mit demselben Ernste behandeln müssen, wie jeden 
Zweig des Unterrichtes. 
ln dieser Beziehung steht die heutige Erziehungskunde -' und das 
gereicht ihr gewiss nicht zur Unehre - auf demselben Standpunkt, auf 
dem wir sie auf dem Höhepunkte griechischer Entwicklung in den Werken 
jenes Philosophen finden, der, wie in einem grossen Sammelbecken alle 
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