Millllßilllllllßll ÜHS k. K. ÜESIHPTBHIII. MllSElllllS
KUNST UND INDUSTRIE.
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.)
Am 1. eine; jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonncmmtsprcis per Jahr H. 4.-
Redacxenr Eduard Ohnolarz. Expedition von C. Gzrald": Sohn.
Man abonnirt im Museum, bei Gerold 81 Comp, durch die Postanstalten, sowie durch
' alle Buch- 111d Kunsthandlungen.
vidliisaausxz 1831.? N
N; rssf l
Inhalt: Fayeuce. Vortrag von Dr. Fr, Linke. - Die Arbeitsschule und die Volksschule. Von R. v. E.
- Die Weihuaehts-Auutellnug im Oesterr. Museum. Von I. mhlke. (Schüssel-e Die Iren-
mische Abtheilnng im Oesterr. Museum. Van J. Folnuins. (Form) -- Pmgramln der Speziale
Ausstellung yon Kriigen im I1. k. Oesterr. Museum. -- Die permanente Gewerbe-Ausstellung
im Stadt-Museum in Znaim. - Literamrberieht. - Kleinere Mittheilungen.
äzz-a-H-e
Fayance.
Vortrag, von Dr. Friedr. Linke gehalten im k. k. Oesterr. Museum am 2. Decbr. 1830.
Die Beantwortung der Fragen: Was ist, was heißt alles Fayeßce?
wie wird Fayence erzeugt? und wie haben sich die Methoden der Er-
zeugung im Laufe der Zeit entwickelt? wird den Kern dessen bilden, was
hier in flüchtigen Umrissen dargelegt werden soll. ,
Seit die erste Fayence erzeugt wurde, war dies Product wohl nie
so allgemein in' Ehren, der Name in Aller Munde, wie eben jetzt. Einer-
seits erklärt sich dies natürlich durch die heutige Ausbreitung der Fayence,
die schwere Menge, die heute allenthalben erzeugt wird, mderseits ist es
das Erstarken des allgemeinen Kunstsinnes, des allgemeinen lnteressesen
den schönen Werken der Kunstindustrie und besonders vder Keramik, als
der am leichtesten zugänglichen, was gerade die Fayence so pqpulilrgeß
macht hat, indem da eine bunte Menge keramischer Producte leichzhin,
bloß nach den äußeren Merkmalen der künstlerischen Ausschmlickyung
unter den Begriff Fayence zusammengeworfen werden. , ,
Wir werden zu sichten, zu unterscheiden, dieMerkmale aufzusuchen
haben, die an den verschiedenen Producten ersichtlich, einen Rückschluss
auf die Art ihrer Erzeugung gestatten, eine Charekterisirung derselben
ermöglichen. In dem bunten Vielerlei keine allzuleichte Aufgaben
Es gibt wohl keine Industrie, die so vielerlei Stoßein ihren Bereich
zu ziehen, sie auf so verschiedene Art zu den mannigfanhsten Producten
zu gestalten vermag, wie die Keramik. Das Gebiet ihrer Thätigkeit ist
Vlll. Bd. 1881. , 3