Das Verdienst, der botanischen Wissenschaft - -
„la plus aimable partie de Fhistoire naturelle"
(Rousseau) W- in Österreich Geltung ver-
schafft und mit ihrer praktischen Anwendung
durch die liirforschung der österreichischen
Flora begonnen zu haben, gebührt zwei
niederländischen Gelehrten, die in einem Ab-
stand von beinahe ZOO Jahren einem Ruf nach
Wien gefolgt waren: Carolur Cluriu: (x 18. Fe-
URSULA GIESE Die Saienlia nmabili: und ihre Wegbereiter in Örterreiel; brurrr 1525, 1 4. April 1609) und Nieolan: j.
jnrqnin ("F 16. Februar 1727, 1' 16. Oktober
1817). Beide waren Ärzte. Ihre Liebe zur
Botanik hatte sich während des medizinischen
Studiums entzündet, das die genaue Kenntnis
der Arzneimittel, wofür noch nahezu alle
bekannten Pflanzen galten, erforderte. Beide
haben auf dem Gebiet der Botanik Außer-
nrdentliches geleistet. Clusius hat die Pflanzen-
kuntle um mehr Entdeckungen bereichert und
einer solchen Vielzahl von Gewächsen zur
Verbreitung über ganz Europa verholfen wie
kaum ein anderer. Jacquin war es vorbehalten,
durch seine wissenschaftliche Arbeit und
Lehrtätigkeit der „Linne Österreichs" zu
werden. Die reich illustrierten Veröffent-
lichungen der Forschungsergebnisse beider
Gelehrten sind auf Grund ihrer prachtvollen
Ausstattung Meistervrerke der Buchkunst zu
nennen, die dern staunenden Betrachter die
Vielfalt der schon damals erforschten heimi-
schen und exotischen Pfianzenwelt offenbarten
und den Blumen. und Porzellanmalern als
ideale Vorlagen dienen konnten.
Das Leben des Clmrle: de PEeIIne, wie der
eigentliche Name des aus Arras gebürtigen
Clusius lautete, war bunt und unstet, bevor
es der reiselustige Gelehrte fast 15 Jahre
(1573 1587) als kaiserlicher Gartendirektor
in Wien und, nach einem Intervall in Frank-
furt a. M., weitere 15 Jahre (1593 bis zu
seinem Tode) als Professor der Botanik in
Leiden aushielt. ln Gent und Löwen hatte er
zuerst die Rechte studiert, danach einige Zeit
in Marburg und Wittenberg verbracht, sich
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