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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 5, 2. Abtheilung

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Besondere Beachtung verdienen die Berge von Schemnitz. Der Paradeisberg 
(Paradicsomhegy) an der Nvrdwestseite der Stadt, mit seinem hufeisenförmigen Grat, ist 
über 900 Meter hoch, der Altberg (O-Hegy) nördlich vor der Stadt trägt unbedeutende 
Reste der einstigen Burg Schemnitz und östlich von ihm erhebt sich als isolirter Kegel von 
734 Meter der prächtige Kalvarienberg (Kalvariahegy). 
Auch östlich von Schemnitz steigen bedeutende Bergmassen auf. Ihre höchsten Gipfel 
sind der Bukova und der Sziklahegy. Der Grat des letzteren zieht sich gegen Westen 
fort und endet mit dem reizenden Thal von Kis-Jblye. Die südwärts in der Richtung 
auf Szent-Antal und Berencsfalu ziehenden Berge werden immer niedriger und sind 
zwischen dem Karpfen- und Schemnitzbach nur noch Hügel. 
Die Oßtroßkigrnppe besteht aus Granit- und Trachytgestein und auch die 
Schemnitzergruppe hauptsächlich aus trachytischeu Bildungen. Aber auch Basalt, Quarz 
und der gewöhnliche Opal sind in diesen Bergen nicht selten. Reiner Quarz von guter 
Qualität kommt an mehreren Stellen vor; in Felsö-Tnr stieß man auf guten feuer 
beständigen Sand. Von den edlen Erzen in Schemnitz und Dilln (Bttabanya) soll noch 
in einem besonderen Aufsatz die Rede sein. 
Und noch einen anderen Schatz haben diese Berge aufzuweisen. Das Honter 
Comitat ist sehr reich an Mineralquellen, von denen die meisten in der südlichen Hälfte 
des Gebirges, zwischen einer von Lewenz bis Felsö-Palojta gezogenen imaginären Linie 
und dem Eipelthal entspringen, und zwar in den Gemarkungen von Varsany, Kis-Ker, 
Szantö, Bon, Dalmad, Magyarad, Egeg, Szalatnya, Gyügy, Mere, Csall und Felsö- 
Palojta. Alle diese Quellen sind wasserreich und von bedeutendem Kalkgehalt. Die Kalk 
ablagerungen häufen sich in der Umgebung der Quellen zu ganzen Hügeln aus. In früherer 
Zeit war der Eisensäuerling von Szalatnya der berühmteste, allein das Erdbeben von 
1858 hat seine Kraft stark geschwächt und das Szantöer Wasser steht jetzt voran. 
Dieses Wasser wurde noch vor kurzem unter der Marke des berühmten Szalatnyaer 
Wassers verkauft, jetzt tauft man auch dieses Szantöer. Dieser im ganzen Lande beliebte 
Säuerling ist klar, kohlensäurehaltig, wohlschmeckend und erfrischend. Ganz nahe dabei 
entspringen auch Schwefelquellen von reichem Kalkgehalt. Ähnliche Quellen gehen im 
Thale des Burbaches reihenweise auf; sie haben Temperaturen von 15 — 20 Grad 
Maumur. Die bekannteste ist die Magyarader Schwefelquelle, die neuestens auch zur 
Errichtung einer Badeanstalt geführt hat. 
In das Eipelthal senken sich auch am linken Ufer hohe Berge herab. Es sind die 
westlichsten Ausläufer des Matragebirges, die Börzsönyer (Deutsch-Pilsener) Berge. 
Diese Berggruppe greift von Osten, aus dem Nögräder Comitat, in das Honter Comitat 
herein und ist gegen Nord und West durch die Eipel, im Süden durch die Donau begrenzt.
	        
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