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und der Hoheufurter Gallerie, auf der Heimsuchung Mariä (Prag, Gallerie patriotischer
Kunstfreunde) und dem bekannten Vern-ilcon des Prager Doms uns begegnet. Italienische,
deutsche, byzantinische und einheimische Anschauungen traten hier neben einander auf.
Erstere kamen außerdem wohl am schönsten zur Geltung in dem Madonnenbilde des
Thomas von Mutina in Karlstein, der Tafel mit sechs Heiligen aus dem Leitmeritzcr
Diöcesanmusenm, der Kreuzigung des Klosters Emans und in dem von einem Rosenberger
gestifteten Hoheufurter Tafelbildercyklus. Das imposanteste Werk der Tafelmalerei in
Böhmen bleiben die zahlreichen Heiligendarstellungen, die als Täfelung der Wände der
Karlsteiner Kreuzkapelle verwendet und von dem Hofmaler Theodorich zwischen 1360 bis
1370 vollendet wurden. Die hier vertretene Durchbildung und Auffassung der würdevollen
Heiligengestalten, die auf Typen der Zeit zurückgreifen und nicht nach der Schablone
gearbeitet sind, die Selbständigkeit der Zeichnung und Farbengebung können geradezu als
Eigenart der böhmischen Malerei dieses Zeitraumes bezeichnet werden, zu welcher die Tafel
mit dem heiligen Ägidius zwischen Adalbert und Prokop in der Kirche zu Blanitz eine
Vorstufe bildet. Sie zeigt sich auch in dem mit den Karlsteiner Tafelbildern fast gleich
zeitigen Votivbilde des Erzbischofs Johann Ocko von Vlasim (Prag, Gallerie
patriotischer Kunstfreunde), auf welchem der Stifter nebst dem Kaiser, seinem jugendlichen
Sohne und den Landesheiligen vor der thronenden Madonna mit dem Kinde lebenswahr
dargcstellt ist. Denselben Typus betont nicht minder der heilige Wenzel der Kleinscitcner
Nikolauskirche in Prag und die Tafel mit den böhmischen Landespatronen aus Dubecek.
Selbständige Fortschritte in der angedeuteten Richtung machte der Meister von Wittingau,
dessen Hand die aus St. Magdalena stammenden Tafelbilder (Prag, Gallerie patriotischer
Kunstfreunde und Wittingauer Archiv) zugerechnet werden. Dagegen verfiel der Maler
der vier im Pfarrhause zu Schweidnitz erhaltenen Tafeln mit Darstellungen aus dem
Leben Christi in eine mehr handwerksmäßige, fast rohe Manier. Leidenschaftlichkeit und
ein gewisses Behagen an der Herausarbeitnng von Marterscenen wurden maßgebend für
die Passionsdarstellungen der Raudnitzer Tafelbilder. Mehrere der Tafelbilder in den
Gallericn der Klöster Hohenfnrt und Strahov, die einen sehr ungleichen Knnstwerth
besitzen, gehörten offenbar Flügelaltären an, welche, wenn ein geschnitztes Mittelstück
vorhanden war, letzteres gleichfalls im Reize der Farben boten, so daß, wie anderswo,
auch in Böhmen auf diesem Gebiete Plastik und Malerei einander in die Hände arbeiteten.
Unter den Altarwerken, deren Mittelstück nicht geschnitzt, sondern nur gemalt war,
gehören der heimischen Richtung aus der ersten Hälfte des XV. Jahrhunderts an: das aus
dem Georgskloster stammende mit dem Tode Mariä: die Flügel zeigen die Verkündigung
und Heimsuchung Mariä, die Anbetung der Könige und den Drachentödter Georg. Der
Ottauer Flügelaltar, welcher neben dem Mittelbilde der Kreuzigung vier Scenen aus dem