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unterrichten einander, wie man am besten und wirksamsten fremde Kühe verzaubere.
Auf die Berathungen folgt ein Hexensabbat!,, da die Hexen mit den Teufeln tanzen und
sich unterhalten. Zu diesen Hauptversammlungen kommen die Hexen auf Pferden heran
geritten, welche in Form und Farbe angebrannten Schürstöcken, Besen oder Schaufeln
gleichen, da diese ihre Pferde bei Tage eben jene Geräthschaften sind, -vie Pferde der
Teufel, denn auch diese kommen zu Pferde, sind pechschwarz und unterscheiden sich von
gewöhnlichen Pferden nur dadurch, daß sie weder Mähnen, noch schwänze haben. Die
Begrüßung beim Kommen und Gehen besteht in einem Kusse, und diese Küsse sind e,>
eben, wovon die Hexen so häßlich werden.
Die Hexen beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Lammeln der ihnen nvthigen
Kräuter aus den Weideplätzen, Feldrainen und Feldern. Es sind dies Kräuter, wie: die
Glockenblume, der wilde Polei, der gelbe Hahnenfuß, der Wegwart, der wilde Thymian,
das Hufkraut. Während sie die Kräuter sammeln, wiederholen sie unaufhörlich: „Sch
sammle den Nutzen, doch nicht den ganzen." Diese Kräuter kochen sie, und mit ihrer Hilfe
entziehen sie allen Kühen, welche an diesen Stellen weiden, die Milch. Wer die Hexen
sehen will, der muß am Tage vor dem heiligen Adalbertstag vor Sonnenaufgang sich an
jene Orte begeben, wo das Vieh auf die Weide getrieben wird, und er wird gewiß dort
irgend welche Weiber zu sehen bekommen. Besonders am Charfreitäg eilt jede Hexe
vor Sonnenaufgang auf die Weideplätze, um Kräuter zu sammeln. Um zu erfahren, welche
Weiber im Dorfe Zauberinnen oder Hexen sind, gibt es verschiedene Mittel; man kann
sogar durch Anwendung eines entsprechenden Mittels eine Hexe dazu zwingen, sich im
Hanse des Beschädigten zu stellen. Die Kühe der Hexen haben natürlich einen großen
Milchreichthum; allein wenn eine Hexe Kühe hält, so geschieht dies nur, um „nicht inerten
zu lassen", daß sie eine Hexe ist, da sie ja nur irgend einen Gegenstand, z. B. eine
Leiter, eine Krippe, einen Pfahl, einen Karren, eine Trense, zu verzaubern braucht, ein
Gefäß unterstellt und soviel Milch aus dein Gegenstände fließt, als sie nur will.
Außer den Hexen gibt es noch Zauberer, und auch Leute, die, ohne Zauberer zu sein,
Mittel besitzen, womit sie außergewöhnliche Dinge vollbringen. Es gibt z. B. in der
Fledermaus ein Knöchelchen, welches den Menschen unsichtbar machen kann. Man muß
es nur verstehen, dieses Knöchelchen aus der Fledermaus heraus zu bekommen, wofür ev
eine ausführliche Vorschrift gibt. Wer dieses Knöchlein besitzt, braucht es nur zwischen die
Zühne zu nehmen, so wird er sofort für Andere unsichtbar, während er sie selbst vortrefflich
sieht. Ein ebenso wunderwirkendes Knöchlein ist auch in der Katze vorhanden, doch nur in
einer so schwarzen Katze, daß nicht ein einziges weißes Fleckchen an ihr ist. Tie Blute des
Farrenkrautes öffnet jedes Thür- und Vorhängeschloß und hilft Schätze entdecken. Eine
ähnliche Beschaffenheit hat auch das Kraut, welches man „Dieb nennt.