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Volltext: Das k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie

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den Dingen der Welt, begnügte er sich bald nicht mehr mit der Thätigkeit, 
welche ihm, neben der Professur für Kunstgeschichte, die Leitung des Oester- 
reichischen Museums auferlegte. So sehr er für dasselbe zu sorgen hatte und es 
zu erweitern strebte, so richtete sich doch sein Blick weit darüber hinaus auf 
das gesammte Kunstleben Oesterreichs, und nicht blos das, viele andere Dinge, 
welche gänzlich fernab zu liegen schienen, erfasste er mit der Regsamkeit und 
der Vielseitigkeit seines Geistes. Vieles hat er angeregt und auch Vieles durch 
geführt; kühn und energisch fasste er die Dinge an und fand immer Mittel, die 
Schwierigkeiten aus dem Wege zu schaffen. Die ersten zehn Jahre des Museums 
waren auch die besten und gesundesten seines Lebens; Leiden, welche ihn von 
Jugend an geplagt hatten, schienen verschwunden und vergessen. Alsdann aber, 
nach einem wohl überstandenen acuten Magenkatarrh, ging es abwärts mit ihm. 
Die Kränklichkeit stellte sich wieder ein; es gab Jahre der Ruhe und dann 
wieder Stösse, die immer schwerer und schwerer trafen. Die letzten Jahre schon 
in völligem Verfall der Kräfte, hing er doch bis zum letzten Athemzug an seinem 
geliebten Museum. 
Sofort nach seinem Tode trat ein Comite zusammen, berufen vom Cura- 
torium unter Leitung seines Vorsitzenden Grafen Edmund Zichy, ihm ein Denkmal 
an der Stelle seines Wirkens im Museum selber zu setzen. Die Stadt, die Aka 
demie, die Handelskammer u. A. sendeten ihre Mitglieder. Der Gemeinderath 
widmete seinem Ehrenbürger einen Ehrenplatz auf dem Centralfriedhofe, der eben 
falls mit einem Denkmal zu zieren war. Jenes im Museum wurde dem Bildhauer 
Klotz, Professor und Lehrer der Holzschnitzerei an der Kunstgewerbeschule, 
übertragen, dasjenige auf dem Centralfriedhofe war das gemeinsame Werk der 
Professoren der Kunstgewerbeschule, Schwartz und Herdtle. Beide Denk 
male wurden fast gleichzeitig enthüllt, das auf dem Friedhofe am 30. October, 
das im Museum am 4. November 1887, letzteres mit besonderer Feierlichkeit, 
wobei Graf Zichy die Gedächtnissrede hielt, in Anwesenheit des Erzherzog- 
Protectors und zahlreicher geladener Gäste. So ruht Eitelberger im Central 
friedhofe auf seinem Ehrenplatz in der Nachbarschaft von Amerling und 
Makart *). 
1 
*) Wir verweisen des Weiteren über Leben und Bedeutung Eitelberger’s auf seinen Nekrolog in der 
»Wiener Zeitung», sowie auf die im Museum gehaltene Vorlesung, welche in den ersten Nummern der neuen 
Folge der »Mittheilungen« (18S6) abgedruckt worden, beide von Falke.
	        
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