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Volltext: Ausstellung von Gläsern des Klassizismus, der Empire- und Biedermeierzeit

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kleineren, charakteristischen Beispielen die Art dieser 
Malereien. 
Die beiden Mohn’ benützten bei ihren Arbeiten ge 
wöhnlich zylindrische Becher, zum Teil mit ausgebogenem 
Lippenrand. Auch sie signierten und datierten ihre Gläser. 
Die Wandung der Becher zeigt ein zumeist hochrecht 
eckiges Bildfeld mit bunten Stadt- und Landansichten, 
Einzelfiguren, auch Porträts und Silhouetten. Fast immer ziert 
eine geschickt entworfene und sicher gezeichnete farbige 
Blumenbordüre den Lippenrand. Man lernt auf der Aus 
stellung die Kunst des Gottlob Mohn in ihrer ganzen 
Feinheit kennen. Zu beachten ist die reiche Farbenpalette, 
die gute Zeichnung, auch wenn es sich um die kleinsten 
Figürchen handelt. Die Bilder liegen wie ein Hauch über 
dem Glase und sind ganz für Transparenz berechnet. Von 
besonderem Interesse ist auf der Ausstellung die Serie von 
Theaterfiguren (Nr. 123—128). Zu einem bestimmten Tag 
gewidmet, beziehen sie sich offenbar auf bestimmte Stücke, 
die sich hoffentlich aus alten Theaterzetteln oder Zeitungen 
noch werden feststellen lassen. Mohn trat vielfach — wie 
schon sein Vater — als bloßer Unternehmer auf und ließ 
die Bemalung der Gläser von anderen ausführen. Man 
findet auf vielen Stücken Gegensignaturen (VB, FG, P, 
AH). Einer seiner Mitarbeiter war C. v. Scheidt (Kr. 121 
und 13 2), der sich später von Mohn trennte und selbständige 
Arbeiten lieferte. Um 1826 finden wir ihn in Berlin. 
In der gleichen Maltechnik, wie die beiden Mohn, ar- 
' Literatur: Gustav E. Pazaurek: Die Transparentmalereien 
von Mohn und Genossen, Belvedere, Wien, 1922, Heft i und 2. — 
M. Sauerl an dt: Biedermeiergläser mit durchsichtiger Schmelz 
malerei, Kunstwanderer, 1921, i. Januarheft.
	        
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