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Besondere Aufmerksamkeit zog noch auf sich die von Wilhelm
Bröcking in Hamburg ausgestellte sympathetische Pendel-
Uhr*).
Mehr als diese wohl nur dem Fachmanne auffallende Uhr
fesselte in der Wiener Ausstellung das Publicum die von Pro
fessor Mailing-Hansen in Kopenhagen erfundene Schreib-
kugel**).
Diese Maschine kann bei zweckmässiger Behandlung noch
etwa 5 bis 6 Buchstaben per Secunde schreiben und kommt
somit der Stenographie schon sehr nahe. Eine noch grössere Ver
wendung dürfte dieselbe wohl für Blinde haben; auch darin liegt
ein Verdienst, dass ihre Schrift gleichmässig und schön ist.
*) Diese Uhr hat nicht die Elektricität als Motor, sondern vielmehr
ist sie so eingerichtet, dass eine ganze, beliebig grosse Reihe von Pendel-Uhren
durch eine einzige gut gehende regulirt werden können, so dass alle anderen
mit ihr den gleichen Gang haben. Die Uhr ist nach dem Jones’schen Sy
steme ausgeführt und hat besonders die eine Achilles-Ferse, d. i- die Contact-
puncte mit Vermeidung von starker Reibung sehr gut vermieden. Diese
Jones’scho Methode der Regulirung ist jedoch nicht nur auf gleichschwin
gende Pendel anwendbar, sondern auch auf alle solche, deren Schwingungs
dauer in einem multiplen Verhältniss der Zahl 2 stehen, d. h. '/ 2 , 2, 4
etc. mal mehr Schwingungen machen.
Ausserdem hat die Jones’scho Methode noch einen bedeutenden
Vorzug, d. i. der mit der Regulirung betraute Beamte, der sich bei dei
meist an der Sternwarte befindlichen Normal-Uhr befindet, kann sich duich
eine sehr einfache Vorrichtung leicht überzeugen, ob die abhängigen, nicht
sichtbaren Uhren mit der Normal-Uhr vollkommen harmoniren, und kann
nöthigenfalls die Störung beseitigen.
*•) Ihre Einrichtung ist in Kurzem folgende: die Oberfläche einer halben
Kugel trägt 54 kreisrunde kleine Tasten, deren jede ein Schriftzeichen ent
hält. Die Taste trägt rückwärts einen Fortsatz, dessen entgegengesetztes
Ende die Type trägt, welche auf der Taste angegeben ist. Alle diese Typen
laufen im Centrum der Halbkugel zusammen, so dass jede einzelne Taste,
wenn sie niedergedrückt wird, da die Buchstabentype durch eine zweckmäs
sige Vorrichtung auch Farbe erhält, einen solchen Buchstaben abdruckt. Da
nun das unten auf einem Schlitten (oder nach einer andern Construction auf
einer Walze) liegende Papier durch einen mittelst Elektro - Magnetismus
bewegten Mechanismus um die Distanz eines Buchstabens vom andern, und
nach Worten durch Niederdrücken einer weissen Taste ums Doppelte fortbewegt
wird, so können durch geeignetes Niederdrücken der Tasten nach einander
Worte und Sätze in Druckschrift aufs Papier gebracht werden.