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Ende. Seitdem haben wir eine Schule erhalten, aus welcher schon jetzt
eine Anzahl tüchtiger jüngerer Künstler hervorgegangen ist; durch die
Umwandlung des sogenannten «älteren Kunstvereins« in die »Gesellschaft
für vervielfältigende Kunst«, welche bei der Publication von Nachbildun
gen alter und moderner Gemälde Stich und Radirung in erster Linie
benutzt, ist Arbeit in solcher Fülle gegeben, dass mehrere auswärtige
Stecher und Radirer sich entschlossen haben, zeitweilig oder bleibend
ihren Aufenthalt in Wien zu nehmen und die vom Kunsthändler Kaeser
eingerichtete Kupferdruckerei wird uns hoffentlich auch aus der demüthi-
genden Verlegenheit befreien, werthvollere Platten zum Druck nach Berlin
oder Paris senden zu müssen. Zu wünschen bleibt dann nur noch, dass
auch die einheimische Papierfabrication sich wieder auf die Erzeugung
von Kupferdruckpapier verlege, welches heute durchwegs aus dem Aus
lande bezogen werden muss.
Unsere Ausstellung gewährte bereits ein Bild dieses neuen Auf
schwunges eines so hochwichtigen Kunstzweiges und der mit diesem in
Zusammenhang stehenden Kunstgewerbe. Se. Majestät der Kaiser hatte die
Exposition der Probedrucke von den Stichen L. Jacobi’s nach Winter
halters Bildnissen des Kaisers und der Kaiserin, ferner der grossen von
H. Bültemeyer gestochenen Ansicht des St. Stephansdoms gestattet.
Ausserdem gab die obengenannte Gesellschaft einen Ueberblick über ihre
sehr erfreulichen Bestrebungen durch die Stiche und Radirungen aus
ihrem Album, theils Nachbildungen monumentaler Malereien und Staffelei
gemälde, theils Orginale von Rudolf Alt, Bültemeyer, Claus, Doby,
Eisenhardt, Gau er mann, Laufberger, Petrak, Post, Sonnen
leiter, Unger.
Da schon von Papierfabrication die Rede gewesen ist, dürfen wir
hier auch wohl eine Industrie anreihen, welche wenigstens durch das Ma
terial in einer gewissen Verbindung mit den besprochenen Künsten und
Kunstgewerben steht: die künstlichen Blumen und Blattpflanzen der
Gräfin Pauline Baudissin, die, in einem kolossalen Bouquet ausgestellt,
auf’s neue durch ausserordentliches Naturgefühl überraschten und erfreuten.
B.
»
XXIII.
Zur kirchlichen Kunst.
Das Oesterr. Museum war bemüht gewesen, eine eigene Abtheilung
für kirchliche Kunst, insoweit dieselbe das Gebiet des Museums berührt,
auf dieser Ausstellung zu organisiren. Diese Bemühungen sind im letzten
Augenblicke gescheitert, vorerst aus dem Grunde, weil eine Reihe von
Gegenständen, die zur Ausschmückung von Kirchen bestimmt waren, nicht
fertig geworden sind.