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als vierhundert aufzählt, gehören einige der inter
essantesten der Familie Dagoty an. Edouard Dagoty
reichte noch in ihre Zeit hinein, doch starb auch er
verhältnissmäßig jung im Jahre 1784, kaum vierzig
Jahre alt.
Gleichzeitig mit dieser von Le Blon erfundenen,
von der Familie Dagoty vorzugsweise vertretenen
Technik der Nachahmung des Oelgemäldes durch den
farbigen Kupferstich bildete sich eine andere Technik
desselben aus und wurde fast mehr noch ausgeübt
und lag in jedem Falle auch charakteristischer noch
im Geschmacke der Zeit und der vornehmen kunst
liebenden Gesellschaft. Zu jener Zeit war das Pastell
gemälde, die Malerei mit farbigen Stiften, und ganz
besonders das Pastellporträt eine bevorzugte Kunst,
und neben dem Pastellgemälde war die Zeichnung
mit farbiger Kreide die Liebhaberei der Kunstfreunde
und eine unzählig geübte Technik jener Maler, welche
wie Boucher und Huet eben die galanten Scehen
und die Pastorellen zum Gegenstände für Pinsel und
Stifte hatten. Der farbige Kupferstich musste also
darauf bedacht sein, auch die Pastell- und Kreide
technik nachzubilden ; seine Leistungen mussten diesen
Modekünsten in der äußeren Erscheinung wie in den
Gegenständen völlig gleichkommen.
Nun ist aber das Eigenthümliche der Pastell- und
Kreidezeichnung, dass sie auf dem Papiere durch das
Abstumpfen des Stiftes sehr breite Striche macht und
dass die Theilchen, welche auf dem Papiere haften,
ein sichtbares Korn bilden. Beides musste also der
Stich nachbilden, den breiten Strich wie das Korn.