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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 7 und 8)

Jahrhunderts gebracht und ich möchte in 
diesem Zusammenhange eine Reihe von Mit- 
teilungen über dieses beinahe unbekannte 
Gebiet machen, um die Aufmerksamkeit auf 
dasselbe zu lenken. Es wird sich sicher bei 
weiterem Studium noch vieles Interessante 
ergeben. Der Glanz des Wiener Hofes und 
die Kunstliebe der österreichischen Aristo- 
kratie dieser Zeit hat viele der reisenden 
Emailminiaturisten nach Wien gelockt, die 
sich vorübergehend oder längere Zeit inWien 
authielten, so zu Beginn des Jahrhunderts 
C. Boit. Martin von der Meytens, der spätere 
Hofmaler, erlernte bei Boit in Paris die 
Emailmalerei und hat unter anderem die 
Emailporträte Ludwigs XV. und Peters des 
Großen gemalt. Es ist wohl anzunehmen, 
daß auch er in Wien noch diese Kunst aus- 
geübt hat? Auch Liotard malte in Wien Emails und eine Reihe von solchen 
Porträten im Besitze des Allerhöchsten Hofes werden ihm zugeschrieben." 
Um die Mitte undin der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts tauchten 
dann eine Reihe von Emailleuren auf, die Dosen und Porträte, aber auch 
Porzellane malten, so Wenzeslaus Chudy, der 1758 die herrliche Altwiener 
Porzellandose im Besitze des Herrn Dr. Figdor mit zwei Porträten und 
spielenden Putten bemalt hat, von dem es dann bei Baronin Exterde in Wien 
ein Männerporträt um 1759, bei Dr. Adolf List in Magdeburg ein zweites 
aus demselben Jahre gibt. In der Sammlung Jaffe in Hamburg waren 
zwei ovale Emaile von Chudy, je zwei Putten mit Frauenbüste und Erdkugel, 
den damals so beliebten Allegorien der Bildhauer und Geographen. Das 
Prager Kunstgewerbemuseum endlich be- 
sitzt ein emailliertes Kreuz, den Gekreu- 
zigten darstellend, dem Papst Clemens XIII. 
gewidmet. Signiert ist es mit dem Namen 
Chudy und der Bezeichnung „Praga in 
Bohemia". Leider ist das Datum abge- 
sprungen. 
 
Brustbild eines jungen Offiziers, auf Elfen- 
bein, von Füger (Simon v. Melaxa, Wien) 
i" Seine in Wien 1755 französisch geschriebene Selbst- 
biographie, die Theodor von Frimmel in Beilage 1 seiner Blätter 
für Gemäldekunde, Juni 1905. S. 15 H. veröffentlichte, meldet: 
„Sa passion pour PEmaiI iui a en mäme ternps inspire un goßt 
exzraordinaire pour la Compusition des couleurs. Il a trouve 
le moien de les pousser ä une grande perfeerion, sur tout le 
Zinober er le ver: de gris, er il a de Sa Majeste Plmperatrice- 
Reine un privilege exclusif pour les fabriquer". 
"Vergleiche Frimmel, Blätter für Gemäldekunde 1905. 
1451559" ein" Dame- Auf Elfenmin- Ffin- S. x75 Hi, wo auch ein datiertes und bezeichnetes Email „la 
zösisch? Zirka x8oo (Alfred Straßer, Wien) lisense" aus dem Besitze des Hofes abgebildet ist. 

	        
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