MAK

Objekt: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Mähren und Schlesien

686 
und Bäche seine größte Aufmerksamkeit zu, wobei der Verein von der erzherzoglichen 
Kammer durch Überlassung der Brutanstalten zur Erbrütung der durch den Verein 
erworbenen Fischeier auf das kräftigste unterstützt wird. Der „Deutsche" und der 
„Galizische Fischereiverein" liefern alljährlich eine große Anzahl von Lachseiern, welche 
in der Brutanstalt der erzherzoglichen Revierverwaltung Weichsel erbrütet werden; mit 
den hier erzogenen jungen Lachsen wird das Ursprungsgebiet der Weichsel bevölkert. 
In der Zeit von 1878 bis 1892 gelangten in Ostschlesien durch den Fischereiverein 
insgesammt zur Aussetzung: 400.000 Rheinlachse, 260.000 Dunajeclachse, 3.400 kalifor 
nische Forellen, 1000 Seeforellen, 1,200.000 Lachsforellen, 14.000 Regenbogenforellen, 
16.000 Saiblinge, 800 Huchen, 200 Schiele, 25.000 Äschen, 3.000 Aale und 1000 
Goldorfen. Demselben Vereine gebührt auch die Priorität, die Aufzucht und Mast 
von Edelfischen in kleinen Hausteichen angeregt und die ersten praktischen Versuche 
mit sehr günstigem Erfolg durchgeführt zu haben. 
Leider werden all diese mühevollen Arbeiten im Dienste der Fischzucht fast alljährlich 
gefährdet durch die oft furchtbaren Verwüstungen durch Hochwasser, welche im 
Gebiete der Weichsel und Oder häufig auf weite Strecken hin die mühsam errungenen 
Erfolge mit einem Schlage vernichten. 
So wie in Mähren wurde auch in Schlesien die vom Ackerbanministerium angeregte 
Gründung eines Lehrcurses für Berufsfischer freudigst begrüßt, ein Lehrplan 
für Schlesien vom Fischereivereine ausgearbeitet und dem Ackerbauministerium zur 
weiteren Verfügung übermittelt. Mit der Realisirung dieser Schule für Berufsfischer wird 
jedenfalls das allgemeine Interesse für die Fischzucht im Lande belebt und ein Stamm 
fachlich gebildeter Züchter für die Zukunft gesichert werden. 
Schlesien verdient hinsichtlich der Fischzucht ein Musterland unter den Kron- 
ländern der österreichisch-ungarischen Monarchie genannt zu werden und sieht die Fisch 
zucht, dieser heute leider noch viel zu wenig gewürdigte Zweig der Volkswirthschaft, sowie 
der edle Sport der Fischerei in diesem regsamen Lande hoffentlich einer fröhlichen Zukunft 
entgegen. 
Der Bergbau. 
Der älteste Bergbau Schlesiens war, wie im Nachbarlande Mähren, der auf 
Edelmetalle. Seine Spuren können bis zum XII. Jahrhundert znrückverfolgt werden, 
wenn er auch in jenen Zeiten seine Thätigkeit mehr der Tagesoberfläche und den Alluvien 
als dem festen anstehenden Gesteine zugewendet haben mag. Alle Überlieferungen, die 
wir von diesem Bergbaue Schlesiens haben, wissen zu berichten, daß er sehr ergiebig 
gewesen sei: so übersendete z. B. der Bischof Andreas Jerin von Breslau vor 300 Jahren
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.