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Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I (1866 / 5)

Bibliographische Daten

Zeitschrift

Persistenter Identifier:
1355387758001
Titel:
Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
Herausgeber:
Selbstverlag des k. k. Österr. Museum (später Carl Gerold's Sohn)
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Bestand:
Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie

Zeitschriftenband

Persistenter Identifier:
1357623670625_0001
Titel:
Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I
Bandzählung:
1866 / 5
Dokumenttyp:
Zeitschriftenband
Bestand:
Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
Erscheinungsjahr:
1866

Artikel

Titel:
Vorlesungen im Museum.
Dokumenttyp:
Zeitschrift
Strukturtyp:
Artikel

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

  • Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie
  • Monatsschrift für Kunst und Gewerbe I (1866 / 5)
  • Moderne Erneuerung antiker Gefässformen.
  • Die Goldfäden der mittelalterlichen Brocatweber und Bildsticker.
  • Ein Votum über Kunstgewerbe und die Nürnberger Kunstgewerbeschule.
  • Literaturbericht.
  • Vorlesungen im Museum.
  • Kleinere Mittheilungen.
  • Neue Erwerbungen seit der Herausgabe des Bibliotheks-Kataloges im Monate Mai v. J.
  • kirchlichen Kunstwerken des Mittelalters.

Volltext

Vorlesungen im Museum. 
(Fortsetzung aus dem Jinner-Hefte.) 
(Vorlesungen des Custus Falke über die Entwickelung des modernen 
Geschmackes.) Dritte Vorlesung: Die deutsche Renaissance. Schon in der 
ersten Vorlesung über die Entwicklung des modernen Geschmackes, in der Schilderung 
der verworrenen Geschmackszustäude diesseits der Alpen am Ausgangs des Mittelalters, 
war darauf hingewiesen worden, dass bereits der Retter aus diesem Chaos erstanden war, 
jene italienische Renaissance, mit welcher sich der zweite Vortrag beschäftigte. Den Gegen- 
stand des dritten Vortrages bildete der Einfluss der neuen Bewegung auf Deutschland, 
wo die Entwicklung sich mannigfaltiger und interessanter darstellt als in anderen Ländern, 
deren Behacbtung der Zeit vorbehalten bleibt, welche sie in der Culturbewegung selbst- 
ständig auftreten liess. Einen so eigenthiimlichen Gang nahm in Deutschland die Um- 
bildung des Geschmackes, weil sie mit reformatorischen und revolutionären Bewegungen 
auf dem Gebiete der Küche wie des Staates, den socialen Wandlungen und der Pdege der 
Wissenschaft zusammeniiel. Die ernstere, nach Zucht und Einheit strebende Richtung der 
Geister prägt sich gleich in der Tracht aus, welche sittsamer, einfacher .und natürlicher 
wird als im fünfzehnten Jahrhundert, wenn auch die phantastische Wildheit des Lands- 
knechtsthums ihr noch manchen charakteristischen Zug beifügt. 
In der bildenden Kunst vollzog sich der Uebergang von dem alten zum neuen Styl 
so schnell, dass er sich an den Werken der meisten Künstler verfolgen liisst, welche aus 
dem fünfzehnten in das sechszehnte Jahrhundert herüherragsn. Der erste, welcher sich von 
dem derben Naturalismus des Mittelalters zu reineren und idealeren Formen durcharbeitete, 
Dürer, iiberragte zunächst alle seine deutschen Zeitgenossen und Vorgänger nicht durch 
Veredlung ihrer naturalistischen Kunst, sondern durch den Reichthum seiner Talents 
und die grosse Gewalt seines Genies, Wenn seine bereits vor dem Jahre 1500 geschaifenen 
Holzschnitte zurApokalypse durch Grösse der Composition und Kraft des Ausdruckes 
Zeugniss von einem neuen Geiste geben, so ist es der Geist Dürer's, nicht der Geist der 
Renaissance. In ihren Formen zeigen sich die Gestalten noch als Kinder Deutschlands 
und ihrer Zeit. Da ist kein Zug von Formenidealisirung, keine Spur von Veredlung des 
Fnltenwurfes, von dem Streben nach Schwung und Schönheit der Linien. Für alles das 
öffnete ihm erst der Aufenthalt in Venedig 1506 das Verstäudniss, aber zwanzig Jahre 
währte es, bis er, unter so viel kleinlicheren Verhältnissen lebend als die Italiener, die 
Freiheit der Kunst und die Grösse des Styles erreichte, welche ihn an die Seite der 
grossen Meister Italiens stellen sollten. Und eigentlich ist es nur ein einziges seiner 
griisseren Werke, die vier Apostel, welches als der vollgiltige Ausdruck der höchsten Stufe 
seiner Kunst betrachtet werden kann. Dieses Gemälde wurde 1526 vollendet und nicht 
viel mehr als ein Jahr später starb der Meister, aufgerieben von den kleinen Quälereien 
des Lebens. 
Wal Dürer so spät und schwer gelang, das wollte noch weniger seinen Zeit- 
genossen, Holbein ausgenommen, gelingen, und der Redner glaubte dies als ein Glück 
für sie bezeichnen zu müssen, da sie bei ihrer schwächeren Kraft die deutsche Eigen- 
thümlichkeit und Innigkeit fremden kalten Formen geopfert haben würden, ohne die Fähig- 
keit sie mit lebendiger Seele zu erfüllen. So ist uns Granacb, der bürgerlichste. unter den 
bürgerlichen deutschen Künstlern, in seiner deutschen Weise ein lieber Meister geblieben, 
während Georg Penz , ein Schüler Dürer's, in Italien ein seelenloser Künstler geworden 
ist. Die grössere Zahl der Schüler Dürer's und deren Schüler wieder blieben übrigens 
dem deutschen Geiste treu und lernten von der Renaissance nur die freie, lebensvolle, 
kriiüige Gestaltung ihrer heiligen und profanen Menschen, charaktervoller, kräftiger Ge- 
stalten, wie sie in eine Zeit des Kampfes und Sturmes gehören. Da der Protestantismus 
ihnen eine grosse Menge der religiösen Gegenstände entzogen hatte, die Heiligen für sie 
nicht mehr existirten, wandten sich die sogenannten Kleinmeister um so lebhafter den 
Erscheinungen der bewegten Gegenwart zu, den Bürgern, Bauern, Kriegsleuten, deren 
Leben und Treiben weniger in Gemälden als in Holzschnitten und Knpfersticben wieder- 
gegeben wurden, die ersteren durch kräftige, massige Behandlung, die letzteren durch 
Winzigkeit und Zierlichkeit sich auszeichnend (daher der Name ,Kleinmeister'). 
Dürer's Zeitgenossen waren noch wie er selbst und sein hoher Gönner, Kaiser 
Maximilian, dem Zuge zum Phautastischen unterworfen, so l-Iolhein in seinem auf 
kleinstem Raume grossartigen Todtentanz. In der Ornamentik stellt sich das phantastische 
Element als eine Art Uebergsngsstnfe von der Gotliik zu den antikisirenden Formen ein. 
Gleichzeitig verwandelt sich das gothisclie Stabwerk zuerst in stylisirte, dann in naturali- 
stisebausgeführtc Aeste und Laub; Rundbogen und Säulen treten an die Stelle der Spitz- 
bogen und Pfeiler. Die Kleinmeister, so realistisch in ihren figürlichen Darstellungen, 
geben sich in ihren ornamentalen Arbeiten geflissentlich Mühe, der Renaissance zur Herr-
	        

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