anderen Commili-
tonenanlässlicheines
Protestes gegen das
etwas allzu schul-
meisterliche Regi-
- ment, das jede freie
studentischeRegung
soweit wie mög-
lich zu unterdrücken
suchte, relegirt. Er
trat dann über ins
praktische Leben,
, , wurde bei einem
Entwurf für ein Bett Bauunternehmer
seiner Vaterstadt
künstlerisches, technisches, ja sogar kaufmännisches Factotum,
führte er doch nicht nur die Geschäftsbücher, sondern schrieb
auch Rechnungen und vertrat seinen Brotherrn gelegentlich
sogar in Processsachen. „Dort habe ich mich mit den prak-
tischen Forderungen des Lebens befreunden gelernt, vor allem
aber lernte ich kennen, was Geduld haben heisst. Eines
Tages handelte es sich darum, für den Arbeitgeber ein leidlich
elegantes Haus zu bauen, bei dem auch ein Stück Bildhauerarbeit
in Betracht kam. Als ich nun sah, wie diese allmählich entstand,
hielt es mich nicht länger im Bureau. Ich verliess eine Laufbahn,
die mir sicheres Brot, bürgerliches Ansehen versprach, um Stein-
metzlehrling zu werden und damit war der erste Schritt zu einem
Leben gethan, dessen unsichere Existenzbedingungen ich nur allzu
oft verspürt habe. Indes wurde ich der Architektur keineswegs
untreu, im Gegentheil studirte ich, was nur irgendwie von Interesse
war, vor allem die Monumente der griechischen Baukunst. Als ich
aber Viollet-le-Duds Dictionnaire unter die Augen bekam, gab es
für mich nur noch den einen Wunsch: Das alles, was da zusammen-
getragen ist, von A bis Z kennen zu lernen. Er ist mein eigentlicher
Lehrer geworden, obschon ich diesem vortrefflichen Manne nie im
Leben persönlich begegnet bin. Da lernte ich, was knapper und
dennoch künstlerischer Ausdruck sei."
Es bot sich Gelegenheit, erst nach Marseille, später nach
Ägypten zu kommen. Dort erfuhr er, was Hungern heisst.
Nach dem Kriege von r87o-x87r liess sich Grasset dauernd
in Paris nieder, zeichnete viel für Tapetenfabriken und Seiden-